Entscheidung im Abstiegskampf vertagt – München mit wichtigen Auswärtspunkten in Iserlohn
Die Saison neigt sich dem Ende zu und für beide Teams steht viel auf dem Spiel. Die Iserlohner kämpfen im Abstiegskampf weiter um den Klassenerhalt, München um das Heimrecht in den Play-Offs. Iserlohn hatte die Woche über spielfrei und konnte sich insofern von der Auswärtsniederlage in Berlin entsprechend erholen. München fertigte unter der Woche Schwenningen mit 7:3 ab und wollte seinen Lauf fortsetzen. Eine gleichzeitige Niederlage der Augsburger Panther in Bremerhaven vorausgesetzt, würde bei einem Sieg nach 60. Minuten den Klassenerhalt für die Roosters bedeuten.
Am Ende konnten die Roosters die Vorlage aus Bremerhaven nicht nutzen: trotz der Niederlage der Panther aus Augsburg muss weiter um den Klassenerhalt gezittert werden- auch, wenn dieser mit immer noch vier Punkten Vorsprung vor den letzten beiden Spieltagen greifbar erscheint. Dass es nicht gereicht hat lag auch nicht an der Leistung der Roosters, die auch am heutigen Abend all ihre Leidenschaft auf dem Eis ließen- ohne das nötige Fortune. München war einfach individuell zu stark und gewann verdient mit 1:3.
Der erste Abschnitt
Das Spiel war vom Bully weg wild, die Iserlohner starteten mit viel Druck und wollten der individuellen Klasse der Bayern viel Herz und Kampf entgegensetzen. So entwickelte sich eine muntere Partie, mit Chancen auf beiden Seiten. Iserlohn agierte teilweise etwas zu kopflos, wodurch München unterm Strich das Spiel mehr und mehr in den Griff bekommen konnte. Als das Unentschieden zur Pause das wahrscheinlichste Szenario wurde, schlugen die Roten Bullen dann jedoch zu. Ortega traf auf Zuspiel von Eliz, 18.
Das Mitteldrittel
Das zweite Drittel war ein Abbild des ersten Durchgangs: Iserlohn kam druckvoll aus der Kabine und kaufte mit großem Einsatz den Red Bulls den Schneid ab. Nach sieben Minuten war es dann soweit: Collin Ubekile, erneut mit einem extrem starken Auftritt, machte in Überzahl den verdienten Ausgleich. München kam jetzt wieder besser ins Spiel, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der 29. tankte sich Verteidiger Gormley sehenswert durch die Münchner Abwehrreihe und brachte den Puck auch irgendwie in den Screen, wo jedoch kein Iserlohner Schläger zum Tap-In bereitstand.
Anschließend wurde es unglücklich für die Sauerländer und ungemütlich in der Halle. Nachdem Jahnke von Ehliz ungeahndet „umgefahren“ wurde machten die Red Bulls im direkten Konter das 1:2- eine ohne Ansicht der TV-Bilder durchaus strittige Situation, die jedoch als regelkonform durchgeht. Das Tor zählte zum Unmut der Iserlohner Fans und das Eis musste zunächst von zahlreichen Getränkebechern befreit werden. Die Roosters müssen sich in dieser Situation im Abstiegskampf vorwerfen das Spielen eingestellt zu haben und auf den Pfiff des Referees warteten. Diese kurze Unaufmerksamkeit nutzte München eiskalt aus. “Machste nix gegen”, wie der Westfale sagen würde.
Die letzten 20 Minuten
Der späte Gegentreffer im Mittelabschnitt zeigt offenbar Wirkung. Direkt mit Wiederbeginn gingen die Red Bulls durch Les Lancaster auf Zuspiel von Hager mit 1:3 in Führung. Den Roosters fehlte anschließend offensichtlich etwas die Kraft noch einmal zurückkommen zu können, gegen starke Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt. Drei Minuten vor dem Ende nahm Doug Shedden noch Goalie Jenike zugunsten eines weiteren Stürmers vom Eis, aber auch dieser Mut blieb am Ende unbelohnt. Iserlohn gab alles, sie machten ein gutes Spiel, jedoch war Red Bull an diesem Abend einfach zu stark und auch das „Scheibenglück“ war den Sauerländern nicht gewogen. Die Entscheidung im Abstiegskampf ist somit weiter vertagt!
Iserlohn Roosters – EHC Red Bull München 1:3
Tore:
0:1|18..|Austin Ortega (Ehilz)
1:1 (PP1)|27..|Collin Ugbekile (Dal Colle, Boland)
1:2|.|Les Lancaster1:3|41..|Les Lancaster (Hager)
Zuschauer:4.967
Bericht von: Patrick Rüberg | Foto: Patrick Rüberg