Kampf um die Krone der DEL Hauptrunde – enges Ringen um jeden Playoffplatz
In der PENNY DEL ( DEL Hauptrunde ) ist derzeit nicht nur der Abstiegskampf von großer Dramaturgie geprägt, sondern auch das zähe Ringen um den Hauptrundensieger sowie die Vergabe der Playoff-Plätze dahinter versprechen Hochspannung bis zum letzten Vorrundenspieltag.
Aktuell fechten der Rekordsieger Eisbären Berlin mit den Fischtown Pinguins den Platz an der Sonne aus, da sie nur einen mickrigen Punkt voneinander getrennt sind. Für die Seestädter aus Bremerhaven ist es bereits jetzt die beste Saison, seitdem die Mannschaft in die höchste Spielklasse aufgestiegen ist. Die Konstanz dieses Clubs, der von einem hinter der Bande sehr besonnenen und ruhig agierenden Headcoach Thomas Popiesch geführt wird, ist über Jahre höchst beachtlich und verdient größten Respekt.
Bremerhaven gilt sicher für viele als diesjähriger Geheimfavorit für den Titel. Mit Berlin ist in dieser Saison wieder zu rechnen, nachdem die Eisbären in der vergangenen Spielzeit eine ungewohnte Durststrecke durchlebten.
Hinter den beiden Clubs rangiert schon seit vielen Wochen und Monaten hartnäckig die Mannschaft der Straubing Tigers, welche diesen, auch wegen einer potentiellen Teilnahme an der Champions League, heiß begehrten Rang drei unbedingt mit ihren Krallen verteidigen wollen. Ihnen dicht auf der Pelle gerückt sind inzwischen die Grizzlys Wolfsburg, mit denen die Niederbayern am letzten Spieltag vielleicht sogar ein Endspiel in der DEL Hauptrunde um diesen Platz austragen könnten.
Primäres Ziel der Jungs um Headcoach Tom Pokel ist das Heimrecht; dazu werden aus den noch verbleibenden drei Matches weitere Punkte benötigt, um dieses Unterfangen ganz fix zu machen. Vermutlich möchte man nicht schon wieder gegen das Team von Mike Stewart antreten nach der Pleite vom vergangenen Jahr. Gegen Wiedergutmachung spräche natürlich auch nichts, doch es gäbe auch andere Konstellationen.
Durchaus realistisch wäre ein reizvolles bayerisches Duell mit München, das es schon einmal gab oder auch ein Kräftemessen mit den Wild Wings aus Schwenningen, wo die Tigers am vorletzten Spieltag noch bestehen müssen. Noch nicht abzuschreiben sind die beiden Clubs aus Köln und Mannheim, die auf den Plätzen sieben und acht in Lauerstellung rangieren und ebenfalls noch realistische Chancen besitzen, noch unter die Top sechs hineinzurutschen.
Der ERC Ingolstadt rechnet sich auch noch was aus, um den einen oder anderen Platz nach oben zu rutschen. Im Heimspiel gegen Bremerhaven konnte man immerhin zwei Zähler erobern. Die Nürnberg Ice Tigers könnten rechnerisch noch an den Audistädtern vorbeiziehen, müssen aber auch ein Auge auf die Düsseldorfer EG werfen, um ihren zehnten Platz abzusichern. Schwenningen duelliert sich als Nächstes mit den Adlern aus Mannheim, Wolfsburg empfängt die Kölner Haie und die Red Bulls aus München absolvieren ein schweres Match gegen weiter hungrige Löwen aus Frankfurt, die sich mittendrin im Abstiegsstrudel in der DEL Hauptrunde befinden.
Im Aufeinandertreffen der Grizzlys aus Wolfsburg und den Kölner Haien benötigen beide Clubs dringend Punkte. Am letzten Spieltag gastieren die Adler aus Mannheim in Köln, definitiv eine richtungsweisende Partei für die ultimative Platzierung dieser Ligagrößen am Ende der Hauptrunde. Jedes Team wird an den restlichen Spieltagen ein Auge auf die Konkurrenz werfen, weil sich die Blitztabelle stets schnell ändern kann.
Letztendlich ergeben sich tabellarisch noch zig Optionen für die endgültige Platzierung der Ränge drei mit zehn. Solch eine spannende Endrunde hat es selten gegeben und in vielen ausverkauften Stadien werden die Fans sicher alles versuchen, ihre Protagonisten nach vorne zu peitschen, damit die nötigen restlichen Punkte für den jeweiligen Wunschplatz eingefahren werden können.
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Citypress