Erneute Heimpleite für die Augsburger Panther
Im Curt-Frenzel-Stadion empfingen die Augsburger Panther die Adler Mannheim zum Abschluss des 49. Spieltages.
Wenn nicht jetzt, wann dann? So lautete weiterhin das Motto der Augsburger Panther in den letzten Wochen. Ein Heimsieg war Pflicht, um punktemäßig an die Iserlohn Roosters nochmals heranzukommen. Die aktuelle Situation im Tabellenkeller erwies sich als höchst spannend, denn der Elfte, die Düsseldorfer EG hatte lediglich sechs Zähler mehr auf dem Habenkonto mit einem Match mehr in den Knochen. Heute galt die Devise „verlieren verboten“! Die Augsburger Panther standen extrem unter Zugzwang und mussten eine Reaktion zeigen nach der mauen Vorstellung gegen Wolfsburg. Mit einem Erfolg wären die Fuggerstädter wieder im Geschäft und könnten am Ende doch noch die rote Laterne abgeben. Die Gallionsfigur und Ikone T.J. Trevelyan konnte verletzungsbedingt nicht mitwirken. Für die Adler Mannheim galt es den Anschluss an die Top Sechs nicht abreißen zu lassen. Deswegen benötigten auch die Kurpfälzer jeden Punkt, um die Pre-Playoffs zu vermeiden und direkt ins Viertelfinale vorzustoßen.
Blitzstart der Adler Mannheim
Zum zwölften Mal war das Curt-Frenzel-Stadion ausverkauft und die treuen Fans wollten ihren Beitrag dazu leisten, dass neue Helden auf dem Eis geboren wurden. Insbesondere das Umschaltspiel der Augsburger musste optimiert und leichtfertige Scheibenverluste in der neutralen Zone vermieden werden. Luca Tosto und Moritz Elias, zwei Ex-Mannheimer verbuchten eine erste gute Gelegenheit für die Hausherren. Die Adler Mannheim störten mit aggressivem Forechecking den Spielaufbau der Gastgeber. Die Gäste gingen in der 5. Spielminute durch Keaton Thompson früh in Führung. Vorausgegangen war eine Unachtsamkeit im Defensivverbund der Fuggerstädter. Das erste heimische Powerplay sah recht vielversprechend aus mit guten Gelegenheiten, die beste stammte von Luca Tosto mit einem Lattenknaller. Nun stand bereits das dritte Powerplay hintereinander für den AEV an; bisher machten die Hausherren eine gute Figur in dieser Disziplin. Die Panther erspielten sich wieder Möglichkeiten. Es war wie verhext, die Scheibe versprang des Öfteren und die Fans litten mit, auch weil an Arno Tiefensee kein Vorbeikommen schien. Die Adler Mannheim konterten brandgefährlich und waren nun auch zum ersten Mal in numerischer Überlegenheit.
Adler legen drei Mal nach, Andersen lässt hoffen
Die Augsburger überstanden die restliche Zeit in Unterzahl und die Adler Mannheim schlugen erneut früh zu Beginn eines Drittels zum zweiten Mal zu. Torschütze war Daniel Fischbuch in der 22. Spielminute. Die Augsburger Panther mussten nun aufpassen, dass Mannheim die Partie komplett an sich reißt. Die Adler erhöhten sichtlich die Schlagzahl und waren läuferisch klar überlegen. Wo war das Aufbäumen der Hausherren? Es mussten nun die Führungsspieler vorangehen, doch Mannheim netzte zum dritten Mal hinter Markus Keller ein. Torschütze war David Wolf in der 29. Spielminute. War das schon die Vorentscheidung? Die Augsburger Panther wirkten ratlos und liefen meist hinterher. Inzwischen verstummten auch schon die Fans, die über die Fehler ihrer Protagonisten trefflich sinnierten. Man konnte den Fuggerstädtern keinen Vorwurf machen, dass sie nicht alles probierten und kämpften, doch es sprang wenig dabei heraus. Und wenn mal eine Chance sich ergab, war Keeper Arno Tiefensee hellwach. Im vierten eigenen Powerplay musste nun ein Treffer her, doch die einfachsten Dinge klappten meistens nicht. Trotzdem gelang Niklas Andersen mit einem satten Distanzschuss voller Wut in der 36. Spielminute der erste Treffer des Abends. Nun war wieder Feuer im Match und alles war noch möglich. Hakulinen visierte den Pfosten an, doch es half nichts, denn 40 Sekunden vor der Sirene nutzten die Adler einen katastrophalen Fehler in der AEV-Abwehr zum vierten Treffer aus. Markus Hännikäinen trug sich als Torschütze ein.
AEV kommt heran, Adler unbeeindruckt
Würde es eine Reaktion seitens der Augsburger Panther geben? Die Gastgeber verzeichneten durchaus sehenswerte Gelegenheiten, doch Goalie Arno Tiefensee, der nicht stark beschäftigt wurde, parierte stets zuverlässig. Tatsächlich, in der 47. Spielminute überwand Otso Rantakari den Mannheimer Keeper und Augsburg kam wieder heran. Kaum waren die Augsburger Panther wieder komplett nach einer Strafzeit, netzte Matthias Plachta in der 50. Spielminute zum fünften Mannheimer Treffer ein. Die Adler Mannheim nutzten bis dato höchst effizient ihre Chancen. Nun schien der Widerstand zu schwinden für die Augsburger Panther, zumal Tyler Gaudet mit einem bemerkenswerten Solo in der 54. Spielminute das halbe Dutzend vollmachte. Damit war die Niederlage besiegelt und die Augsburger Panther mussten als Nächstes in Bremerhaven bestehen, um vielleicht doch noch die nötigen Punkte für das rettende Ufer zu holen.
Fazit: Die Augsburger Panther verpassten es erneut zuhause Punkte zu ergattern, um doch noch die rote Laterne abzugeben. An den treuen AEV-Fans lag es definitiv nicht, zu viele Leichtsinnsfehler waren ursächlich für die hohe Pleite. Die Adler Mannheim sicherten sich drei extrem wichtige Zähler im Kampf um die Top Sechs der Liga.
Stimmen zum Schluss:
Wolf: „Weniger von der Strafbank wegbleiben wäre besser gewesen. Im Abschluss und in der Offensive waren wir solide. Die Top sechs ist unser Ziel, es sind alles Playoff Spiele, die noch kommen werden. Wir müssen daran anknüpfen.“
Sezemsky: “Wir lernen nichts aus unseren eigenen Fehlern. Mannheim ist mit seiner Qualität so stark und nutzt das aus. Momentan ist es schwierig Hoffnung zu schöpfen. Es fühlt sich wie ein Hamsterrad an, wir haben es noch selbst in der Hand.“
Augsburger Panther – Adler Mannheim 2:6 (0:1|1:3|1:2)
Tore:
0:1 |05.| Keaton Thompson (Wolf, Vey)
0:2 |22.| Daniel Fischbuch (Kühnhackl, Loibl)
0:3 |29.| David Wolf (Gawanke, Vey)
1:3 |36.| Niklas Andersen (Esposito)
1:4 |40.| Markus Hännikäinen (Gawanke)
2:4 |47.| Otso Rantakari (Esposito, Mitchell)
2:5 |50.| Matthias Plachta (McInnis)
2:6 |54.| Tyler Gaudet (Thompson, Bennett)
Haupt-Schiedsrichter: Frano (CZE) / Odins (LAT)
Zuschauer: 6.179 (ausverkauft)
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press