Löwen Frankfurt mit Arbeitssieg gegen Augsburger Panther

24.Februar 2024DEL

In der Eissporthalle empfingen die Löwen Frankfurt die Augsburger Panther zum nächsten richtungsweisenden Abstiegsduell. Für die Löwen Frankfurt war ihr zweites Heimspiel hintereinander, nun gegen den Träger der roten Laterne, die Augsburger Panter, im spannenden Abstiegskampf. Bei Frankfurt zeichnete sich Dominik Bokk zuletzt als Führungsspieler aus und erzielte selbst ein sehenswertes Tor. Julian Napravnik wurde als Doppeltorschütze gefeiert.

Julius Hudacek hütete erneut das Tor. Der AEV konnte gegen Iserlohn zuhause nur einen Zähler ergattern, da man sich höchstunglücklich eine Sekunde vor dem Ende der Overtime den entscheidenden Treffer einfing. Das Team um Headcoach Christof Kreutzer musste unbedingt den Dreier bei den Hessen holen, um vom letzten Platz wieder wegzukommen und Anschluss an Platz 13 zu halten.  Markus Keller bekam den Vorzug vor Dennis Endras. Die Augsburger Panther gestalteten von den bisherigen drei Spielen zwei erfolgreich und erinnerten sich bestimmt an den letzten Auftritt bei den Löwen, als man als Sieger vom Eis ging. Gerade für Augsburg war es ein Do or Die Match bzw. ein Sechs-Punkte Spiel.

Aus dem Duell um den Klassenerhalt zwischen den Löwen Frankfurt und Augsburg wurde ein Keller-Duell: Die Löwen gegen Augsburgs Goalie Markus Keller. Lange Zeit ging die Partie des 48. Spieltages in der mit 6.990 Zuschauern ausverkauften Eissporthalle Frankfurt vor allem in eine Richtung: Auf das Augsburger Tor. Tore von Eugen Alanov, Dominik Bokk und Joseph Cramarossa brachten die Löwen zur Spielmitte mit 3:1 in Front. Doch mit dem Rücken zur Wand steckte Augsburg nicht auf, glich die Partie aus und erzwang einen ultimativen Showdown. Erst mit dem insgesamt 16. Penalty sicherte Dominik Bokk den Löwen den so wichtigen Zusatzpunkt im Kampf um den Ligaverbleib.

 

KEINEN ZWEIFEL AUFKOMMEN LASSEN

Früh übernahmen die Löwen Initiative, Kontrolle und Gestaltung des Spiels, allerdings ohne Augsburg zu überrennen. Über zügige Zoneneintritte und guter Puckbewegung im Offensivspiel generierten die Löwen mehrfach schnelle Abschlüsse auf Markus Kellers Fivehole, dass der aber stets geschlossen hielt. Zum ersten Powerbreak zählte die Statistik recht einseitige 8:2 Torschüsse zu Gunsten der Löwen.

Die Panther indes waren in der Anfangsphase vor allem damit beschäftigt die Löwen aus dem Slot und dem Torraum zu drängen. Fast agierten sie hier etwas übereifrig und vernachlässigten hierdurch immer wieder die Puckeroberung von Kellers Rebounds, die häufig in den Fängen der Löwen landeten. Offene Schüsse hielt Keller routiniert fest, verdeckte oder Abschlüsse mit Verkehr vor dem Tor provozierten hingegen regelmäßig Rebounds, so dass sich früh eine Möglichkeit abzeichnete, wie die Löwen heute zu Torerfolgen kommen könnten- und letztlich auch sollten.

Erstmals schlug Eugen Alanov in der 12. Minute Kapital aus dem Druck der Löwen. Markus Lauridsen vereitelte einen weiteren Versuch eines Augsburger Zone-Clearings, dann bearbeiteten die Stürmer im Kollektiv Augsburgs Tor. Nach initialen Versuch(en) von Nehring und Breitkreuz war es letztlich Eugen Alanov, der den Puck im mindestens zweiten Nachschuss in die Maschen schaufelte.

Zwei aufeinander folgende Strafen brachten die Löwen dann zweimal ins Powerplay und gaben ihnen zweimal die Chance mindestens einen zweiten Treffer nachzulegen – doch zweimal verstrichen die zwei Minuten ungenutzt.

Durch eigene Strafen gegen Cramarossa und Matushkin wiederum versiegte für die Löwen Frankfurt Spielfluss gegen Ende des ersten Drittels ein wenig. Und eine Sekunde vor Ende des Spielabschnitts stellten die Panther das Spiel praktisch auf den Kopf.

EIN GONG ZUM GONG

Im Wettlauf mit der heruntertickenden Uhr startete Augsburg einen letzten Angriff, bei dem der Puck plötzlich wie von Magneten angezogen die Kellen der Panther über vier Stationen fand und letztlich fast mit der Pausensirene von T.J. Trevelyan ins Tor bugsiert wurde.

20 zu 6 Torschüsse, deutlich mehr Puckbesitz, mehr Zeit in der Offensive, aber auf der Anzeigentafel nur ein 1:1. In der Retrospektive mag schon dieser Treffer aus dem (wie immer) sagenumwobenen „Nichts“, noch dazu zum immer wieder gern herausgestellten „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“ unmittelbar vor der Pause, ein wenig den Weg in Frankfurts Köpfe gefunden zu haben; und damit alle Klischees eines solchen Treffers zu erfüllen. Als Cody Kunyk wegen Spielverzögerung eine weitere Strafe für die Löwen kassierte, spielte Augsburg ein gutes Powerplay- allein das kollektive Penalty-Killing der Löwen und einige gute Saves von Julius Hudacek verhinderten einen Rückstand.

Kurz nach Ablauf von Kunyks Strafe rückte ein Doppelschlag der Löwen die Verhältnisse dann gewissermaßen wieder zurecht. Zwei nahezu identische Treffer durch Dominik Bokk (27.) und Joeseph Cramarossa (28.): Beiden Buden ging ein schneller Gegenzug der Löwen voraus, bei dem Carter Rowney bzw. Cody Kunyk Markus Keller mit einem Flachschuss zu einem Block-Save zwangen. Die hieraus kaum vermeidbaren Rebound landeten bei erwähnten Bokk und Cramarossa, die wenig Mühe hatten den Nachschuss in die Maschen zu zwirbeln.

TIME-OUT FÜR DEN SPIELFLUSS

Panther-Coach Christof Kreutzer sah sich zu einer Auszeit gezwungen, um Frankfurt davon abzuhalten, wieder so wie im ersten Drittel ins Rollen zu kommen. Mit Erfolg: Anstelle Augsburg weiter zu erdrücken, legten die Löwen in der Folge eher einen gästefreundlichen Verdauungsspaziergang aufs Eis. Augsburg kam zu mehr Spielanteilen und Torschüssen als eigentlich nötig- es blieb aber beim 3:1 bis in die zweite Pause.

Allerdings verpassten die Löwen auch den Beginn des Schlussabschnitts. Wie es dazu kam, dass Anrei Hakulinen in der 42. Minute völlig frei über links ins Drittel der Löwen ziehen und sich die Ecke seines Abschlusses aussuchen durfte, dass weiss er vermutlich selbst nicht so genau. Letztlich stand es dann aber plötzlich nur noch 3:2 und die Partie war wieder völlig offen.

Und für die Löwen kam es noch dicker: Auch wenn sie in der Folge wieder das Spielgeschehen diktierten und zu etlichen Torabschlüssen kamen – die ultimativ zwingenden Gelegenheiten waren nicht darunter. Augsburg hielt irgendwie Stand und nutzte die sich ihnen bietende Gelegenheit bei einem 2-gegen-2-Konter in der 50. Minute: Den initialen Abschluss von Chris Collins parierte Julius Hudacek noch mit einem starken Reflex, ebenso den ersten Rebound. Auf dem Rücken liegend kam er allerdings nicht mehr in Position und seine Abwehr nicht an den Puck, um den 3:3-Ausgleich durch Anrei Hakulinen zu verhindern (50.).

DER MEHRFACHE SHOWDOWN

Das Spiel lief auf einen Showdown hinaus. Eine Strafe gegen Cody Kunyk (54.) brachte Augsburg zunächst einmal mehr in Überzahl. Das Penalty-Killing der Löwen bekam in der eigenen Zone einiges zu tun, hielt aber allen Versuchen der Panther stand.

Kaum wieder vollzählig, schickte eine Strafe gegen Alexander Oblinger die Löwen ins Powerplay (ab 57.). 13 Sekunden vor deren Ablauf bediente Carter Rowney den in der Mitte vors Tor schneidenden Julian Napravnik, der mit einem Snap-Shot aus bester Position direkt abschloss, aber am glänzend reagierenden Markus Keller scheiterte.

So verstrich auch dieses Überzahlspiel für die Löwen ungenutzt ebenso wie die restlichen Spielminuten in der regulären Spielzeit.

In der Overtime waren die Panther lange Zeit am Drücker, weil in Puckbesitz; kamen aber zu keinen zwingenden Abshclüssen. Diese boten sich den Löwen in den letzten Minuten der Verlängerung durch Lajunen, Rowney und Kunyk aber der Puck wollte einfach nicht mehr über die Linie.

Im Penaltyschießen vergaben die ersten drei Schützen auf beiden Seiten. Dann traf Luca Tosto für Augsburg, Cam Brace hielt die Löwen im Spiel. Mit dem insgesamt 16. Penalty sicherte Dominik Bokk den Löwen den immens wichtigen Extra-Punkt über einen direkten Konkurrenten.

Bericht von: PM Löwen Frankfurt | Foto: Citypress

Eishockey-Online Network

Medidaten | Kontakt | Impressum | copyright 2008-2024 eishockey-online