Derbysieg der Augsburger Panther gegen den ERC Ingolstadt

27.Januar 2024DEL

Panther Duell am 41. Spieltag: Die Augsburger Panther empfingen im erneut ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion den ERC Ingolstadt zum nächsten bayerischen Derby. Die Fuggerstädter verbuchten zuletzt nur einen Sieg, während Ingolstadt mit zwei Erfolgen aus den vergangenen fünf Partien anreiste. Beide Teams benötigten dringend Punkte, um ihre unterschiedlichen Zielsetzungen zu realisieren. Für ein spannendes Match war im Vorfeld jedenfalls gesorgt.

Ingolstadt gestaltete zwei der bisher absolvierten drei Begegnungen siegreich für sich, Augsburg konnte sich einmal auswärts durchsetzen. Den Augsburger Panthern saßen mittlerweile wiedererstarkte Iserlohn Roosters im Nacken und deswegen war heute ein Dreier gegen den bayerischen Rivalen aus der Audi Stadt Pflicht. Trainer Christof Kreutzer setzte erneut auf den zuletzt starken Markus Keller im Tor und hoffte auf die Torgefährlichkeit seines finnischen Trios. Samuel Soramies stand heute nicht im Line-Up. Headcoach Mark French hingegen wollte mit seiner Mannschaft endlich zu den Top sechs aufsteigen, um den Umweg über die Pre-Playoffs zu vermeiden. Michael Garteig bekam den Vorzug im Gehäuse. Die Offensivpower war bei den Oberbayern bislang die Achillesferse in dieser Saison. Erschwerend kam hinzu, dass Daniel Pietta krankheitsbedingt ausfiel.

Auftakt nach Maß für den AEV

Die Hausherren konnten früh in numerischer Überlegenheit agieren, welche sie kurz vor Ablauf der Strafe in Person Anrei Hakulinen in der 3. Spielminute zur Führung ausnutzen konnten.  Augsburg war die ersten Minuten klar spielbestimmend und Keeper Michael Garteig war gefordert. Nach dieser ersten Drangphase der Gastgeber kam Ingolstadt besser in die Partie, doch Jan Nijenhuis musste als Nächster in die Kühlbox. Auch bei dieser Überzahl wusste Augsburg zu überzeugen, konnte aber nicht nachlegen.  Die Fuggerstädter überstanden indes ihre erste Unterzahl schadlos. Markus Keller brauchte sich bislang nicht oft auszeichnen und hielt die Scheiben bisher fest, die auf sein Gehäuse kamen. Der Support der Gästefans war stimmgewaltig und ihre Protagonisten auf dem Eis gestalteten die Begegnung optisch überlegen mit guter Scheibenführung und folgerichtig mit einigen guten Chancen. Bei der Torschussstatistik und der Bully Quote lag Ingolstadt in Front, doch auf der Anzeigetafel stand  noch die Null.

Ingolstadts frühe Antwort, AEV schlägt zurück

Die erste gefährliche Aktion konnte Markus Keller entschärfen, dann waren wieder die Augsburger an der Reihe. In der 22. Spielminute glich Philip Krauß aus, der die freiliegende Scheibe gedankenschnell über die Linie bugsierte. Nun hatte Ingolstadt das Momentum und der AEV musste eine Strafzeit schlucken. Zuvor vergab Anrei Hakulinen in aussichtsreicher Position vor Michael Garteig. Markus Keller packte dann einen Monster Save aus und bewahrte damit sein Team vor dem Rückstand. Mittlerweile entwickelte sich eine rasante Partie auf Augenhöhe. Dank des schnellen Ausgleichs wurden die Gäste nun agiler. Hakulinen und Karjalainen waren heute wieder mit Esposito vereint, nachdem Headcoach Kreutzer zuletzt Chris Collins in diese Formation beorderte. Goalie Markus Keller parierte erneut bravourös, zwei Mal nacheinander in höchster Not.  Im zweiten Abschnitt verzeichnete zur Mitte der Partie Ingolstadt mehr Puck Besitz. Das Derby gestaltete sich sehr offen und ausgeglichen. In der 34. Spielminute sorgte Chris Collins für die erneute Führung des AEV, als er sich willensstark durchsetzen konnte. Sekunden später durfte Keeper Markus Keller wiederum sein ganzes Können unter Beweis stellen. Alexander Oblinger musste dann schon zum zweiten Mal auf die Strafbank: die Ingolstädter Stürmer scheiterten mehrfach am Hexer Markus Keller im Augsburger Gehäuse. Die Hausherren wehrten sich leidenschaftlich in Unterzahl und hielten den knappen Vorsprung. Ingolstadt spielte ein starkes zweites Drittel, verpasste es aber aus seinen hochkarätigen Möglichkeiten Kapital zu schlagen.

Rowe artistisch erfolgreich, Augsburger Panther mit Extrapunkt

Ingolstadt startete in den Schlussabschnitt furios und belagerte das Gehäuse um Goalie Markus Keller. Die Gäste agierten oft zu kompliziert und wollten am Ende noch einen finalen Pass spielen, was sich nicht auszahlte. Die Audistädter blieben druckvoll und Augsburg rettete sich oft nur mit einem Icing. Diese Strategie erschien zu riskant und in der 44. Spielminute markierte Andrew Rowe aus der Luft den erneuten Ausgleich. Ingolstadt wollte nun nachlegen und hatte Powerplay: es gab ein wildes Getümmel im Slotbereich von Markus Keller, der stets auf der Hut war. Fast hätte Mirko Sacher den Shorthander erzielt, doch Keeper Michael Garteig hatte was dagegen.

Es bahnte sich eine spannende Schlussphase an, in der die Gastgeber sich nicht nur auf die Defensive konzentrieren durften. Die Mannschaft um Headcoach Christof Kreutzer musste auch mehr Offensivakzente setzen und das Passspiel der Ingolstädter unterbinden. Garteig musste bislang nicht bei brisanten Situationen eingreifen, doch fünf Minuten vor dem regulären Ende war er nun gefragt, um das Penalty Killing seiner Vorderleute zu unterstützen. Augsburg tat sich schwer, in die Formation zu finden, doch dann bestrafte sich Ingolstadt selbst wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Das bedeutete 90 Sekunden fünf gegen drei Überzahl für die Hausherren, die aber zu umständlich kombinierten und dann selbst eine Strafe kassierten.

Augsburg sicherte sich immerhin schon einen Punkt, befand sich aber noch für 42 Sekunden in Unterzahl in der nun beginnenden Overtime: hier waren die Gäste emsiger und verbuchten eine erste Großchance. Hochdramatisch die Schlussphase: erst verpasst T.J. Trevelyan die Scheibe und im Gegenzug traf zwar Travis St. Denis ins Tor, doch die Sirene ertönte bereits. Nun musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen: Oblinger vergab, Virta scheiterte, Esposito traf dank eines genialen Moves, Rowe verzockt sich, Chris Collins machte den Deckel drauf und bescherte den Hausherren den Extrapunkt.

Fazit: Die Augsburger Panther ergatterten einen eminent wertvollen Sieg nach Penalty Shootout dank zweier Treffer von Esposito und Collins. Ingolstadt haderte mit seinem Chancenwucher und musste sich am Ende nur mit einem Punkt zufrieden geben.

Stimmen zum Schluss:

Rowe: „Es war heute nicht gut genug, aber wir bleiben positiv und arbeiten weiter sehr hart. Wir haben viel Videoanalyse betrieben, müssen effizienter agieren. Es ist eine tolle Atmosphäre hier, ich liebe solche Spiele.”

Keller: “Es ist brutal eng unten drin in der Tabelle. Wir müssen alles mitnehmen, was möglich ist. Heute waren der Kampfgeist und Wille da und die Fans haben einen riesigen Anteil daran.“

Augsburger Panther – ERC Ingolstadt 3:2 n.P. (1:0|1:1|0:1|0:0|1:0)

Tore:

1:0 |03.| Anrei Hakulinen (Rantakari, Esposito) PP1
1:1 |22.| Phillipp Krauß (Simpson)
2:1 |34.| Chris Collins (Southorn, Puempel)
2:2 |44.| Andrew Rowe (Bodie, Hüttl)
3:2 |65.| Luke Esposito PEN

Haupt-Schiedsrichter: Schukies / Kopitz

Zuschauer: 6.179 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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