Fischtown Pinguins verteidigen Tabellenführung

20.Januar 2024DEL

Am 39. Spieltag kam es in der SAP-Arena zum Duell zwischen den Adler Mannheim und  den Fischtown Pinguins. Es war das erste Heimspiel im neuen Jahr und eine richtungsweisende Partie für die heimischen Adler, wollten diese noch unter die Top Sechs vordringen, um den Umweg über die Pre-Playoffs zu vermeiden.

Bei den Adler Mannheim wollten neben den vielen Verletzungssorgen die Hiobsbotschaften in den letzten Wochen nicht abreißen: ganz aktuell gab NHL-Star und kanadischer Goldmedaillengewinner Tyler Ennis sein Karriereende wegen einer langanhaltenden Nackenverletzung, die er sich im Achtelfinale der CHL zuzog, bekannt und stand dem Team um Headcoach Dallas Eakins ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Die zu Null Pleite in Ingolstadt wollte man auch ganz schnell abhaken. Fischtown Pinguins wollte seine Tabellenführung verteidigen und nach drei Niederlagen aus den letzten fünf Spielen wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Die Comeback Qualitäten des Teams um Coach Thomas Popiesch wurden in Düsseldorf jüngst nur mit einem Zähler belohnt.

 

Blitzstart für Adler Mannheim, Fischtown Pinguins drehen die Partie

Die Adler Mannheim übten von der ersten Sekunde an viel Druck aus und belohnten sich in der 3. Spielminute durch Jyrki Jokipakkas feinen Handgelenkschuss von der blauen Linie mit der frühen Führung. Das war der Start nach Maß, den sich die Adlerfans vorstellten. Mannheim präsentierte sich sehr kompakt und stabil und gewährten den Seestädtern noch wenig. Murrays Schuss wurde dann effektiv geblockt von der vielbeinigen Defensive der Gäste, die langsam ihre Gefährlichkeit als amtierender Tabellenführer aufblitzen ließen. Mit einer Bogenlampe über Arno Tiefensee hinweg markierte Ross Mauerman in der 13. Spielminute den verdienten Ausgleich. Effizienz pur, denn es war erst die zweite richtig gute Gelegenheit von Fischtown Pinguins. Bremerhaven agierte bei seinem ersten Powerplay eiskalt und ging in der 18. Spielminute durch den One Timer von Jan Urbas in Front. Es war wieder einmal ein bemerkenswert gutes Überzahlspiel der Gäste, die zum Ende des ersten Drittels immer tonangebender wurden.

Intensiver Mittelabschnitt

Die Adler Mannheim mussten definitiv mehr zeigen, um gegen die bärenstarken Gäste Zählbares mitzunehmen. Mit der Führung im Rücken bestimmten die Fischtown Pinguins nun die Partie und stellten die Hausherren vor etliche Probleme bei deren eigenem Spielaufbau. Keeper Kristers Gudlevskis blieb stabil in seinem Kasten und parierte gegen Korbinian Holzer. Es gab im Mitteldrittel noch wenige Highlights; beide Teams bemühten sich redlich in einem intensiven Match, doch Torraumszenen blieben Mangelware. Bremerhaven machte bisher aus wenig sehr viel und verwaltete die Führung sehr souverän gegen unermüdlich anrennende Adler, bei denen dann Daniel Fischbuch sich nach einem geblockten Schuss schmerzverzerrt in die Kabine begab. Eine weitere Verletzung wäre die nächste schlechte Nachricht für die ohnehin schon gebeutelten Hausherren. Daniel Fischbuch kehrte zum Glück für die Adler Fans wieder aufs Eis zurück. Korbinian Holzer fuhr dann einen harten Check zu Ende, was ohne Strafe endete, obwohl der involvierte Khaydarov blutete. Hier spielten wohl die Größenverhältnisse der beiden Kontrahenten eine entscheidende Rolle.

Bremerhaven souverän

Was hatten die Adler noch im Tank, um den Rückstand gegen den souverän auftretenden Ligaspitzenreiter aufzuholen. Bei den geblockten Schüssen lag Mannheim mit 19 zu 7 weit vorne. Gute Nachricht für Headcoach Popiesch, denn der gecheckte Khaydarov kehrte auf die Bank zurück und konnte die Begegnung fortsetzen. Die Adler mussten auch von der Strafbank tunlichst fernbleiben. Die Hausherren schafften es nicht, sich mal länger in der gegnerischen Zone einzunisten und ihr gewohntes Offensivspektakel zu realisieren. Die Fischtown Pinguins waren dem dritten Treffer näher als die Adler dem Ausgleich. Zu allem Ungemach befand sich Bremerhaven nun erneut in einfacher numerischer Überlegenheit, Alarmstufe rot für die Gastgeber bei der herausragenden Powerplay Quote der Pinguins. Mannheim überstand die Unterzahl schadlos. Bremerhaven verteidigte sehr sicher und bauten schnörkellos und mit viel Ruhe ihr Spiel auf. Die Adler hatten hier wenig entgegenzusetzen und liefen sich immer wieder fest. Vielleicht half den Hausherren nun eine Strafe gegen Colt Conrad, doch die Gäste betrieben ein effektives Penalty Killing bzw. agierten die Mannheimer zu kompliziert. Man hatte das Gefühl, Mannheim könnte noch lange weiterspielen ohne einen Treffer zu erzielen. Keeper Arno Tiefensee konnte eine knappe Minute vor der Schlusssirene immer noch nicht sein Gehäuse verlassen und Dallas Eakins nahm die Auszeit, doch die Adler kamen nicht geordnet in die Bremerhavener Zone. Am Ende gab es Pfiffe von den eigenen Fans und der Tabellenführer entführte hochverdient drei Punkte aus der SAP-Arena.

Fazit: Die Adler Mannheim konnten trotz eines furiosen positiven Starts dem Tabellenführer über die gesamte Partie hinweg nicht konsequent Paroli bieten und mussten sich am Ende verdient geschlagen geben.

Stimmen zum Schluss:

Popiesch: „Anfangs hatten wir noch Probleme und wenig Zugriff gehab. Wir sind sehr zufrieden mit dem Spiel,  wir schauen von Spiel zu Spiel, die Tabelle ist nur ein Stand und hat noch keinen Wert. Wir müssen uns erneut vorbereiten und dranbleiben. Es ist schön zu sehen, mit welchem Enthusiasmus die ganze Mannschaft spielt. Die Fans tragen uns, sie lieben die Mannschaft.”

Wolf: “Bremerhaven ist eine ganz stabile Mannschaft, am Ende ist es ein Powerplay Tor, das entscheidet und uns bestraft. Wir müssen Wege finden, mehr scheiben zum Tor zu bringen. Es kommt nicht auf die schönen Spiele an. Aufgeben tun wir nicht, haben heute solide gespielt. Es kommt auf Kleinigkeiten an.

Adler Mannheim – Fischtown Pinguins Bremerhaven 1:2 (1:2|0:0|0:0)

Tore:

1:0 |03.| Jyrki Jokipakka (Bennett, Proske)
1:1 |13.| Ross Mauerman (Preto, Friesen)
1:2 |18.| Jan Urbas (Jeglic, Gronlund) PP1

 

Haupt-Schiedsrichter: Gofman (RUS) / Schadewaldt (GER)

Zuschauer: 12.114

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: 

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