Straubing Tigers zerlegen Eisbären Berlin im Topspiel
Im ersten Abschnitt waren die Eisbären drauf und dran, den Niederbayern den Schneid abzukaufen. Dazu kam ein geschicktes Unterzahlspiel und die Führung Sekunden vor der Pause. Doch die Tigers zündeten ihren Motor ab Minute einundzwanzig. Von den Gästen kam immer weniger und von den Tigers das Eishockey, was man am Pulverturm gewohnt ist. Brandt und Clarke trafen beim Heimerfolg doppelt. Mit dem Sieg nehmen die Straubinger wieder Tuchfühlung auf Platz zwei auf.
Veilleux geht Duschen
Ein rasantes erstes Drittel bekamen die Zuschauer geboten. Für die Gäste begann es zwar mit einem Rückstand durch Clarke (10.) aber postwendend konnte der Deggendorfer Manuel Wiederer (10.) ausgleichen. Wiederer: “Wir haben die Kleinigkeiten besser gemacht und liegen zurecht vorne.” Durch ein überhartes Einsteigen von Yannick Veilleux an der Bande gegen Schönberger mussten die Eisbären eine fünfminütige Unterzahl überstehen und Veilleux in die Dusche. Doch die Tigers taten sich, wie auch in den letzten Spielen, immer schwerer mit einem Mann mehr auf dem Eis. Berlin überstand die Phase und bekam 8 Sekunden vor der Sirene einen Penalty zugesprochen, den Ty Ronning souverän zum 1:2 Pausenstand verwandelte.
Brandt nimmt Einladung der Eisbären an
Die Straubing Tigers kamen konsequenter aus der Kabine. Vor allem die Zweikämpfe konnten die Eisbären nicht mehr so leicht gewinnen. Diese Stabilität tat dem Tigers-Spiel durchaus gut. Etwas mehr Platz auf dem Eis gewährten die Gäste ausgerechnet Marcel Brandt. Ein Fehler, wie es sich in kurzer Zeit herausstellen sollte. Brandt besorgte mit seiner Schussqualität zuerst den 2:2 (24.) Ausgleich und dann die 3:2 (29.) Führung. Berlin scheiterte im Mittelabschnitt an Goalie Florian Bugl. Die vereitelte Großchance Sekunden vor der Sirene war für die Psyche der Tigers enorm wichtig.
Berlin zerfällt in Einzelteile
Die mitgereisten Hauptstadt-Fans trauten ihren Augen nicht so recht. Im letzten Abschnitt bei einem Tor Rückstand, in dem noch alles möglich ist, brachten die Gäste trotz Überzahl nur noch drei magere Schüsse auf das gegnerische Tor. Ganz anders präsentierten sich die Tigers ihrem frenetischen Anhang. Allein das Tor von Schlitzohr Mike Connolly (44.) war schon sein Eintrittsgeld wert. Von hinter der Torlinie traf er zum 4:2. In eigener Unterzahl traf Scott (48.) und erneut Michael Clarke (50.) zum 6:2 Endstand. Der Rest war eine einzige Partie am Pulverturm.
Stimmen zum Spiel:
Leo Pföderl (Eisbären): “Straubing war insgesamt besser, dass muss man so zugeben. Das erste Drittel war noch okey von uns. Wir haben uns viel vorgenommen, aber es hat etwas die Energie gefehlt. Gegen München ist am Sonntag wieder alles drin, aber da müssen wir besser auftreten als heute.”
Marcel Brandt (Tigers): “Das erste Drittel war ausgeglichen. Ab dem zweiten haben wir dann alles richtig gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Heute konnten wir vor diesem unfassbaren Publikum eine gute Antwort auf das Iserlohn Spiel geben.”
Coach Serge Aubin (Eisbären): “Es ist sehr enttäuschend für uns. Eishockey ist kein einfaches Spiel. Straubing ist ein direkter Konkurrent von uns und dann muss man hier einfach anders auftreten. Das war heute einfach nicht gut genug.”
Coach Tom Pokel (Tigers): “Berlin hat viele Zweikämpfe im ersten Abschnitt gewonnen und sehr clever gespielt. Wir mussten darauf reagieren und ab dem zweiten Drittel hat das Team richtig aufgedreht. Sehr wichtig war heute gegen ein gute Powerplay Team von der Strafbank fernzubleiben. Ich bin Stolz auf die Reaktion, die meine Mannschaft heute gezeigt hat.”
Straubing Tigers – Eisbären Berlin: 6:2 (1:2 | 2:0 | 3:0)
1:0 |10.| Michael Clarke (Schönberger, Zengerle)
1:1 |10.| Wiederer (Ronning, Müller)
1:2 |20.| Ty Ronning – Penalty
2:2 |24.| Marcel Brandt (Connolly, Samanski)
3:2 |29.| Marcel Brandt (Zengerle, Samuelsson) – PP 1
4:2 |44.| Mike Connolly (Samanski, Braun)
5:2 |48.| Justin Scott (Braun) – SH 1
6:2 |50.| Michael Clarke (Schönberger, Brandt)
Zuschauer: 5.635 (Ausverkauft)
Bericht von: Markus Altmann | Foto: Citypress