Augsburger Panther holen sich einen Punkt gegen Adler Mannheim

7.Januar 2024DEL

Am 36. Spieltag empfingen die Augsburger Panther die Adler aus Mannheim zum ersten Heimspiel des neuen Jahres. Vor ausverkauftem Haus wollte der AEV erfolgreich starten und den Schwung vom bayerischen Derby in Ingolstadt mitnehmen.

Augsburg schnupperte an den Pre-Playoff-Rängen und wollte dieses Ziel mit einem Sieg untermauern. Mannheim durchlebte immer noch ein Wechselbad der Gefühle mit Siegen und Niederlagen. Headcoach Christof Kreutzer war heilfroh über die Rückkehr von Hakulinen, der gleich sein Potential beim Derby in Ingolstadt eindrucksvoll unter Beweis stellte. Der Blick der Adler war weiterhin ganz fest auf die Top Sechs gerichtet, was mit einem Dreier sehr nahe rücken könnte. Mannheim plagten indes weiterhin große Verletzungssorgen: es fehlten Hochkaräter wie z.B. ein Matthias Plachta im Line-Up. Augsburg startete mit Markus Keller im Tor, Dennis Endras war sein Backup.

Der doppelte Fischbuch  

Nach verdienten Ehrungen von Alex Oblinger und Moritz Elias ging es los im stimmungsvollen Curt-Frenzel-Stadion. Matt Puempel verzog knapp bei einem schnell vorgetragenen Konter. Das erste Drittel war bisher die Achillesverse beim AEV, darauf musste der Fokus gelegt werden. Die Panther hofften wieder auf die gute Performance des als liebevoll zitierten „finnischen Saunaexpresses mit Hakulinen und Karjalainen“ (Wortlaut von Kommentator Alex Kunz). In der 8. Spielminute traf Daniel Fischbuch für seine Adler. Keeper Arno Tiefensee parierte perfekt gegen Chris Collins, als er seine Krakenarme ausfuhr. Mannheim betrieb ein gutes aggressives und effektives Penalty Killing beim ersten heimischen Powerplay, das noch nicht rund lief. Die Gäste schafften es immer wieder, sich in der gegnerischen Zone einzunisten und das Augsburger Aufbauspiel nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Niklas Andersen probierte es mal mit seinem starken Handgelenkschuss, doch ein Adler Schläger verhinderte Besseres.  Daniel Fischbuch schnürte, komplett frei im Slot, in der 16. Spielminute seinen Doppelpack. Somit hatte sich die Reihenumstellung von Headcoach Dallas Eakins bereits bezahlt gemacht.

Oldie Trevelyan verzückt die Fans, Sacher legt nach für die Augsburger Panther

Bei den Torschüssen lag Mannheim klar in Front, hier mussten die Hausherren nachlegen, um den Rückstand wettzumachen. Luke Esposito setzte gleich mal ein erstes Ausrufezeichen. Beide Eisenmenger Brüder befanden sich mittlerweile im Kader der Adler, nachdem sie zuvor in Augsburg unter Vertrag standen. Stefan Loibl vergab die große Chance zum dritten Mannheimer Treffer, doch in höchster Not flog die Scheibe vom Rücken des Augsburger Keepers neben das Gehäuse. Goalie Arno Tiefensee war bisher nicht zu überwinden, das Gäste Abwehrbollwerk hielt den Angriffen der Gastgeber stand. In der 30. Spielminute netzte T.J. Trevelyan zum vielumjubelten ersten Treffer ein. Kurz danach musste Markus Keller sein ganzes Können aufbieten, um seine Farben weiter im Spiel zu halten. Beim drei auf eins Konter verzog Luke Esposito erneut. Mannheim wirkte nicht mehr so konzentriert und ermöglichte den Hausherren mehr Freiräume. Der AEV musste sich dann aber einem Powerplay erwehren: bei den Adlern fehlten jedoch schon länger die Spezialisten in dieser Disziplin. Wahnsinn: kaum komplett sauste Luke Esposito auf Tiefensee zu, drehte sich geschickt und passte gerade noch im Liegen zu Mirko Sacher, der in der 34. Spielminute zum Ausgleich einnetzte. Augsburg mit tollen Comeback Qualitäten, musste jedoch nun wieder mit einem Mann weniger zu werke gehen. Keeper Keller verhinderte mit seinen tollen Reflexen den Rückstand, gegen Gaudet sogar dreifach hintereinander. Collins hatte nochmals eine Chance auf dem Schläger.

Loibl sorgt für Zusatzpunkt

Denis Reul wollte heute unbedingt ein Tor erzielen, sehr agil wirkte er bisher. Die Adler verzeichneten die ersten beiden Chancen im Schlussabschnitt. Chris Collins scheiterte zum wiederholten Mal und die Augsburger Panther drängten auf den Führungstreffer. Es sollte noch ein dramatisches letztes Drittel werden. In beiden Abwehrreihen wurden viele Schüsse geblockt und Luke Esposito kam seinem Tor immer näher, nun war der Pfosten im Weg. Auch Andersen visierte das Gestänge an. Auf der Gegenseite zielte einer der Eisenmenger Brüder auf die Maske von Keeper Keller.  Jordon Southorn musste dann in die Kühlbox. Die Augsburger Panther verteidigten leidenschaftlich und die Adler nahmen im laufenden Powerplay eine Auszeit, eine durchaus seltene taktische Maßnahme. Letztlich hatte dieser ungewöhnliche Schachzug keine negativen Auswirkungen für den AEV. Die Crunch Time hatte es in sich mit Chancen hüben wie drüben. Man traf sich wieder in der Verlängerung und Augsburg freute sich schon mal über diesen wichtigen Zähler, der schon mal auf der Habenseite stand. Auch die Fangquote von Markus Keller war beachtlich. Die Adler mussten an diesem Wochenende schon wieder eine extra Schicht antreten. Mirko Sacher hätte fast entscheidend getroffen mit seiner Schlägerspitze. Final musste das Penalty Schießen die Krönung bringen: Gaudet traf als erster, Esposito glich aus, Fischbuch vergab, Collins verzog, Loibl besorgte den Extrapunkt für die Adler.

Fazit: Die Augsburger Panther verdienten sich diesen einen Punkt redlich nach aufopferungsvoller Leistung gegen den Krösus aus Mannheim.

Stimmen zum Schluss:

Esposito: „Wir hätten heute mehr verdient, die Fans sind super hier, tolle Atmosphäre. Unser Ziel sind die Playoffs, unser Spiel entwickelt sich in die richtige Richtung.”

Loibl: “Für die Fans war alles dabei, wir zeigten ein erstes starkes Drittel, schenken viel her durch Eigenverschulden. Defensiv war es eine Verbesserung. Es war insgesamt auf Augenhöhe, die overtime geht in Ordnung.

Augsburger Panther – Adler Mannheim 2:3 n.P. (0:2|2:0|0:0|0:0|0:1)

Tore:

0:1 |08.| Daniel Fischbuch (Gaudet, Szwarz)
0:2 |16.| Daniel Fischbuch (Murray, Jokipakka)
1:2 |30.| T.J. Trevelyan (Puempel)
2:2 |34.| Mirko Sacher (Esposito, Oblinger)
2:3 |65.| Stefan Loibl  PEN

Zuschauer: 6.179 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Dunja Dietrich

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