Nürnberg Ice Tigers beenden Fischtown Pinguins Siegesserie
Am 34. Spieltag empfingen die Nürnberg Ice Tigers die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven zum Neujahrsauftakt der Saison. Während die Franken den Anschluss an die Top Ten suchten, befanden sich die Seestädter weiterhin auf einer großen Woge des Erfolges und grüßten zusammen mit Berlin von der Spitze der Liga. Nürnberg wollte unbedingt zu Platz zehn aufschließen, Bremerhaven indes hoffte auf den neunten Sieg in Folge. Ihren achten hatten sie in einem nervenaufreibenden Match gegen Wolfsburg eingefahren trotz eines großen Rückstandes. Ihr Neuzugang Colt Conrad war zuletzt on Fire und fügte sich bislang hervorragend in die Reihe um Jan Urbas und Ziga Jeglic ein. Die Gäste konnten heute nur sechs Verteidiger aufbieten. Bei den Ice Tigers war Daniel Schmölz der aktuelle Top Scorer des Teams, während Ian Scheid und Roman Kechter nicht im Line Up standen. Mit einem Sieg könnte Bremerhaven das neunte Spiel in Folge entscheiden. Anders Grönlund feierte seinen Geburtstag.
Gäste Special Team früh erfolgreich
Die Hausherren starteten rasant, doch die Fischtown Pinguins gingen dank ihres ersten Powerplays früh in der 3. Spielminute in Führung durch Christian Wejse. Nürnberg blieb unbeeindruckt und zielte auf den schnellen Ausgleich, doch Bremerhavens Defensive war hellwach in einem schnellen Match von beiden Seiten. Die Seestädter präsentierten sich von Anfang an als der erwartet harte Brocken für die Franken zum Neujahrsauftakt. Die Gäste waren stets brandgefährlich mit ihren Vorstößen und Charlie Gerard als auch Evan Barratt hätten für den Ausgleich sorgen können. Nach einem Foul von Bruggisser gab es Penalty für die Gastgeber, den aber der souveräne Gäste Goalie parierte, weil sich Danjo Leonhardt verzockte. Die Nürnberg Ice Tigers waren sehr bemüht in einem engen Spiel, das von den Fischtown Pinguins sehr solide und reif gestaltet wurde.
Gerards Lauf hält an, Leonhardt trifft auch, Last second Goal von Shaw
Treutle war gleich zum Start des zweiten Drittels gefordert und blieb cool. Und dann klappte es beim Nürnberger Powerplay nach einer echten Willensleistung von Charlie Gerard, der sich in der 26. Spielminute brillant durchtankte und die Scheibe letztlich unter die Schoner von Gudlevskis versenkte. Danach erhöhten die Gäste die Schlagzahl und beschäftigten Niklas Treutle mächtig, der aber gewohnt sicher wirkte. Beinahe hätte Bremerhaven einen kapitalen Wechselfehler der Franken ausgenutzt. Es war weiterhin ein munteres Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Bremerhaven verbuchte mehr Abschlüsse als Nürnberg im Mittelabschnitt. In der 38. Spielminute belohnte sich Danjo Leonhardt mit einem clever herausgespielten Treffer. Obwohl Fischtown Pinguins mehr vom Spiel hatte, waren die Nürnberg Ice Tigers effektiver in der Chancenverwertung. In der letzten Sekunde erhöhte Hayden Shaw gar auf 3:1.
Bremerhaven kämpft sich heran, Schmölz reagiert
Nürnberg startete furios in den Schlussabschnitt und Gudlevskis musste oft zupacken. In der Rückwärtsbewegung erwies sich Nürnberg heute als sehr solide. Leonhardt wollte unbedingt seinen nächsten Treffer markieren, fand aber im Keeper der Seestädter seinen Meister. Auch Charlie Gerard feuerte aus jeder erdenklichen Position aufs Tor. Bremerhaven musste nun mehr Risiko gehen und war in der 49. Spielminute erfolgreich. In einem gut herausgespielten Angriff verwertete Miha Verlic ein geniales Zuspiel seines kongenialen Partners Jan Urbas und brachte seine Farben heran. Nun war für Spannung gesorgt und die Gäste hofften auf ihr statistisch bestes Drittel. Bremerhaven drückte nun sichtlich auf die Tube und fuhr Angriff auf Angriff, doch bislang stand Nürnbergs Defensivverbund sehr gut. Danjo Leonhardt kämpfte und rackerte, es war heute sein Sahnetag. Seit dem Anschlusstreffer der Gäste waren die Hausherren mehr mit Abwehrarbeit beschäftigt und konnten sich nur noch wenig Entlastungsaktionen erarbeiten. Gerards genial gedachter Rückhandpass zum Tor wäre fast gelungen, doch es war niemand mitgelaufen. In der 57. Spielminute netzte Daniel Schmölz zur Freude aller Fans zum 4:2 ein; es war bereits sein 13. Saisontreffer. Bremerhavens bekannte Comeback Qualitäten durften nicht unterschätzt werden. Bruggisser probierte es mit seinem Distanzschuss, doch Treutle packte sicher zu. Nürnberg spielte geschickt die Uhr herunter und sicherte sich wertvolle weitere Punkte.
Fazit: In einem leidenschaftlich geführten Kampfspiel mit einem bärenstarken Goalie Treutle und einer Teamleistung gewannen die Ice Tigers diese rassige Partie verdient. Somit war die Siegesserie von Bremerhaven gerissen, die aber zweiter der Tabelle hinter Berlin blieben.
Stimmen zum Schluss:
Leonhardt: „Es war harte Arbeit, wir sind froh über diese drei Punkte. Unser Plan war der Sieg, die Pre-Playoffs sind in Reichweite, das ist unser Ziel. Im 1. Drittel waren wir noch nicht stark genug, dann gab es eine Ansprache. Danach haben wir mehr Checks gefahren und verdient gewonnen.”
Wejse: “Wir haben heute nicht unser bestes Eishockey gezeigt und nicht gut gespielt. Wir sind nicht zufrieden mit dem Spielverlauf. Wir haben unsere Offensive nicht gut genug unterstützt. Wir müssen uns künftig wieder an unseren Matchplan halten. ”
Nürnberg Ice Tigers – Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:2 (0:1|3:0|1:1)
Tore:
0:1 |03.| Christian Wejse (Jensen, Urbas) PP1
1:1 |26.| Charlie Gerard (Shaw) PP1
2:1 |38.| Danjo Leonhardt (Fleischer)
3:1 |40.| Hayden Shaw (Barratt) PP1
3:2 |49.| Miha Verlic (Urbas, Jensen)
4:2 |57.| Daniel Schmölz (Stoa, Dougherty)
Haupt-Schiedsrichter: Rohatsch / Kopitz
Zuschauer: 4.814
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Birgit Eiblmaier