Fischtown Pinguins bleiben ganz oben in der Liga

22.Dezember 2023DEL

Am 29. Spieltag empfing der neue Tabellenführer der PENNY DEL, die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, den amtierenden deutschen Meister aus München zum Spitzenduell in der Eisarena. Die ersten beiden Partien in dieser Saison entschied München für sich. Wer hatte dieses Mal das bessere Ende für sich?

Die Fischtown Pinguins waren aktuell das Team der Stunde: mit sechs Siegen aus den vergangenen zehn Partien grüßte die Mannschaft um Headcoach Thomas Popiesch zu Recht vom Platz an der Sonne. Die letzten sechs Begegnungen verlor Bremerhaven allesamt gegen München. Der EHC Red Bull München wollte endlich mal unter die Top vier vorrücken und benötigte für dieses Unterfangen einen Sieg im hohen Norden. Headcoach Toni Söderholm beorderte heute seinen Backup Goalie Daniel Allavena ins Tor, während bei den Norddeutschen ihr derzeit bärenstarker Keeper Kristers Gudlevskis das Gehäuse hütete. Im Eishockey ist es bewährte Tradition, einem Goalie, der erst einen Shutout feierte, auch im nächsten Spiel den Einsatz zu ermöglichen: dies traf für beide Mannschaften aktuell zu. Hinsichtlich der erfolgreichen Bully Quote in der Penny DEL war es ein Spiel auf Augenhöhe.

Ortega schockt Fischtown Pinguins früh

Welch ein furioser Auftakt für die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt: nach nur 18 Sekunden zirkelte Austin Ortega im ersten Angriff die Scheibe unhaltbar in den Winkel. Das hatte sich der Gastgeber ganz anders vorgestellt. Die Fischtown Pinguins waren keinesfalls geschockt und bemühten sich um eine schnelle Antwort. Der frühe Torschütze war nun on Fire und wollte seinen zweiten Treffer veredeln, doch der Pinguins Keeper Kristers Gudlevskis war hellwach. Auf der anderen Seite war Goalie Daniel 5Allavena gut beschäftigt, hielt aber seinen Kasten sauber. Die Hausherren waren nun aktiver und lebten auch von ihrer erfolgreichsten Face-off Statistik in der ganzen Liga, was ihnen Puck Besitz plus Spielaufbau ermöglichte. Das erste Powerplay konnte München nicht nutzen und Bremerhaven musste einen hauchdünnen Rückstand mit in die Kabine nehmen. Die Torschussstatistik war absolut ausgeglichen zwischen diesen beiden Top Teams.

Bremerhaven tonangebend

Die Hausherren kamen rasant aus der Kabine und verbuchten schnell gute Gelegenheiten. Die Seestädter zeigten ein ganz anderes Gesicht zu Beginn des Mittelabschnitts. Beide Torhüter demonstrierten ihre Souveränität und die Gäste konnten sich vom Anfangsdruck der Fischtown Pinguins etwas befreien. Die Hausherren machten nun mächtig Dampf und fuhren verstärkt Angriffe. Der EHC Red Bull München war defensiv sehr stabil und wenn es mal einen Rebound gab, wurde die zweite Scheibe von den Vorderleuten aufmerksam gesichert. Chris deSousa scheiterte ebenfalls am starken Bremerhavener Goalie.  Vor Daniel Allavena war oft viel los und im Slot nahmen die heimischen Stürmer dem Torwart die Sicht. Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel im zweiten Drittel, was sich auch bei den Torschüssen deutlich widerspiegelte.

Mauermans verdienter Ausgleich, Jeglic ‚Man of the Match‘

Die Fans erlebten über weite Strecken ein von der Taktik geprägtes Match, in dem keines der beiden Teams leichtfertige Fehler begehen würde, die sofort bestraft werden würden. Nun stand das nächste Powerplay für die Heimmannschaft an: Fischtown Pinguins zogen ein gutes Passspiel auf und das Zuspiel von Jeglic in den Slot zu Wejse wurde vom Pfosten entschärft. Daniel Allavena stand stets goldrichtig und parierte jeden Schuss. Gegen den Abschluss von Ross Mauerman war aber auch er in der 47. Spielminute machtlos. Der Assist kam vom Ex-Münchener Appendino. Der Ausgleichstreffer war zu diesem Zeitpunkt hochverdient, da das letzte Drittel bis dahin nur in eine Richtung verlief. Das Momentum war nun klar auf Seiten der Gastgeber, doch Ortega verzeichnete dann wieder einmal eine Top Chance für die Münchener. Die Fans peitschten ihre Protagonisten emsig nach vorne. Der nächste Treffer würde wohl die Entscheidung in diesem engen Match bedeuten. Die Physis wurde inzwischen hochgefahren, es gab auch schon einen Fight. Nino Kinder vergab eine 100%ige Möglichkeit für das Heimteam. Beide Mannschaften zielten auf den Siegtreffer in der regulären Spielzeit.

Es ging in die Overtime, in der gleich zwei dicke Chancen von Fischtown zu bewundern waren. Auch eine einfache numerische Überlegenheit konnten die Gastgeber nicht in einen Treffer ummünzen. Ultimativer Showdown im Penalty Schießen: endlich war der Fluch besiegt und Bremerhaven gewann dank zweier Tore im Shootout. Der spielentscheidende Treffer gelang Ziga Jeglic.

Fazit: In einem Top Spiel gewann Bremerhaven zum ersten Mal in dieser Saison ein Match gegen den amtierenden deutschen Meister.  Es war ein hochverdienter Erfolg für die Mannschaft der Stunde in der Liga.

Stimmen zum Schluss:

Ortega: „Wir hatten den Faden ein wenig verloren, insbesondere im zweiten Drittel. Wir hatten gute Möglichkeiten, aber es ist immer schwer hier zu bestehen.”

Jeglic: “Dies ist ein toller Sieg in einem harten Match, über den wir uns sehr freuen. Wir hatten einen schleppenden Start, nach 10 Minuten waren wir wach und spielten besser. Wir hielten uns an unserem Game Plan, wir hatten viele Chancen und hätten mehr Tore erzielen können.

Fischtown Pinguins Bremerhaven – EHC Red Bull München 2:1 n.P. (0:1|0:0|1:0|0:0|1:0)

Tore:

0:1 |01.| Austin Ortega (Abeltshauser, Blum)
1:1 |47.| Ross Mauerman (Appendino)
2:1 |65.| Ziga Jeglic  PEN

Haupt-Schiedsrichter: Hunnius (GER) / MacFarlane (USA)

Zuschauer: 4.589

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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