ERC Ingolstadt bezwingt EHC Red Bull München zum dritten Mal!

15.Dezember 2023DEL

Am 27. Spieltag der PENNY DEL Saison duellierten sich in der Saturn-Arena die heimischen Panther des ERC Ingolstadt mit dem EHC Red Bull München, die dritte Wiederauflage des letztjährigen Finales. Die ersten beiden Begegnungen entschied Ingolstadt jeweils für sich mit einem Heim- und Auswärtssieg.

Für die Ingolstädter ging es um eine Platzierung unter die Top sechs der Liga. Bei den Audi-Städtern war zuletzt Wojtek Stachowiak on Fire und trug mit zwei Treffern entscheidend zum Derbysieg gegen Augsburg bei. Tore und Assists waren auf alle drei Reihen verteilt. Sieg und Niederlage wechselten sich in letzter Zeit in schöner Regelmäßigkeit ab. Der Aufwärtstrend bei den Red Bulls mit vier Siegen nacheinander wurde in Berlin jäh gestoppt aber immerhin mit einem Zähler belohnt. Das Team um Headcoach Toni Söderholm visierte auch beim bayerischen Rivalen weitere wertvolle Punkte an, denn es wollte näher an das Tabellentrio aufrücken. Hierzu trug zuletzt auch die Stabilisierung der Defensive mit nur sechs Gegentoren in den letzten Spielen mit bei.

Duell zweier starker Teams

Nach nur sechs Sekunden war die Partie erst mal unterbrochen wegen einem Konfettiregen; die Papierschnipsel mussten akribisch gesäubert werden, um die Gesundheit der Akteure nicht zu gefährden. Nach kurzer Zeit durfte der ERC Ingolstadt für ca. 100 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis agieren. Das Powerplay verlief recht ereignislos und kaum waren die Gäste aus München komplett wurde die Latte anvisiert im schnellen Gegenstoß. Beide Teams neutralisierten sich zu Beginn weitgehend, dann ergaben sich auf beiden Seiten erste gute Möglichkeiten, wobei München die klareren verbuchte. Nun konnte sich das drittbeste Penalty Killing in der Liga beim ERC Ingolstadt gegen das zuletzt immer stärkere Überzahlspiel der Red Bulls beweisen. Das direkte und schnelle Passspiel der Gäste war sehenswert, jedoch sprang nichts Zählbares dabei heraus. Gegen Drittelende verzeichneten die Hausherren guten Chancen zur Führung. In der letzten Minute des ersten Abschnitts rettete erneut das Gestänge für die Panther und auch der Nachschuss verfehlte das leere Tor.

Nijenhuis trifft früh, Krämmer egalisiert

Der ERC Ingolstadt kam furios aus der Kabine und nach nur 46 Sekunden markierte ausgerechnet der gebürtige Münchener Jan Nijenhuis mit einem trockenen Schuss die Führung für seine Panther. Beinahe wäre im Gegenzug bei einer Doppelchance der Gäste der schnelle Ausgleich gefallen. Dieser Treffer tat der Partie sichtlich gut und gab den Hausherren mehr Sicherheit. Maxi Kastner vergab eine Mega Gelegenheit, als er den Keeper bereits ausspielte, doch die Scheibe knapp vorbeisetzte. In der 32. Spielminute erzielte Nico Krämmer seinen siebten Saisontreffer, als er goldrichtig vor Goalie Michael Garteig stand. Toni Söderholm brachte seine vierte Formation erst in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts. Beide Mannschaften trennten sich leistungsgerecht nach dem zweiten Drittel. Die Begegnung war auf hohem technischen Niveau und lebte von der großen Spannung sowie der individuellen Qualität einzelner Spieler.

Friedrich mit erstem Saisontor

Ingolstadt zeichnete sich vor allem durch die langen Pässe aus, die ihr Ziel oft messerscharf fanden. Edwards und Bodie erwiesen sich in dieser Disziplin als starke Passgeber. Headcoach Toni Söderholm gab nun auch seiner vierten Reihe regelmäßiger Eiszeit. München war nun höher gestaffelt und gab den Hausherren nicht mehr den Raum, den sie für ihren Spielaufbau benötigten. Die Laufbereitschaft der Gäste war mittlerweile intensiver. Der kleinste Fehler in der eigenen Zone musste vermieden werden. Nur dann ergaben sich Chancen hüben wie drüben. Marko Friedrich netzte in der 51. Spielminute zur erneuten Führung der Gastgeber ein; es war sein erster Saisontreffer. Die Münchener agierten nun offener und ermöglichten den Panthern den einen oder anderen gefährlichen Konter. Michael Garteig musste sein ganzes Können aufbieten, um den Vorsprung zu halten. Sein Gegenüber Mathias Niederberger parierte ebenfalls mit Bravour. Dann wurde es ganz hektisch und wild, als Wojtek Stachowiak mutterseelenalleine auf Münchens Goalie marschierte. Im Gewühl trudelte die Scheibe irgendwie über die Linie, was im Videostudium noch final überprüft werden musste. Die on-ice Entscheidung war zwar ein gutes Tor von Roman Gofman, als er seine rechte Hand am Ende doch nach unten bewegte, doch letztlich wurde dies revidiert. Es gab aber keine plausible Begründung, was einige Zweifel hinterließ. Toni Söderholm brachte zwei Minuten vor der Schlusssirene den sechsten Mann und ging All-in, doch alles Bemühen brachte nichts mehr ein.

Fazit: Die Mannschaft mit weniger Fehlern setzte sich am Ende knapp durch.  Marko Friedrich avancierte mit seinem ersten Saisontreffer zum Matchwinner. Ingolstadt bezwang den amtierenden Champion bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit.

Stimmen zum Schluss:

Söderholm: „Wir haben vieles kreiert, viele Torchancen, es war ein Schachspiel, taktisch von beiden sehr kompakt. Uns fehlte ein wenig das Glück. Wir müssen noch Kleinigkeiten ändern, wir waren defensiv kompakter in letzter Zeit. Momentan haben wir eine Phase, wo das Tore schießen nicht so einfach ist.”

Hüttl: “Bisher in 14 Spielen konnte ich nur einen Sieg gegen München feiern. Im zweiten Drittel sind wir ein bisschen geschwommen, aber Garteig hat uns geholfen. Wir hatten zu viele Turnover.

Friedrich: „Es hatte sich sehr lang angefühlt, hab versucht alles in die Waagschale zu werfen. Umso schöner, dass es heute geklappt hat. Meine beiden Stürmer haben tolle Arbeit geleistet beim Treffer. Wir hätten diese Überlegenheit in der letztjährigen Finalserie gebraucht. Dieses Jahr tun wir uns bisher leichter. In den letzten Wochen haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht.“

ERC Ingolstadt – EHC Red Bull München 2:1 (0:0|1:1|1:0)

Tore:

1:0 |21.| Jan Nijenhuis (Pietta, Edwards)
1:1 |32.| Nico Krämmer (Hager)
2:1 |51.| Marko Friedrich (Virta, Simpson)

Haupt-Schiedsrichter: Gofman (RUS) / Ansons (LAT)

Zuschauer: 4.075

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press

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