EHC Red Bull München zieht dank hauchdünnem Erfolg an Grizzlys Wolfsburg in der Tabelle vorbei
In der Olympia-Eishalle trafen mit den Red Bulls der aktuelle Tabellenfünfte gegen den Vierten der Liga, die Grizzlys aus Wolfsburg aufeinander. München wollte seinen Lauf weiter fortsetzen und an den VW-Städtern vorbeiziehen.
Bei den Hausherren absolvierte Defender Ryan McKiernan sein 250. DEL-Match und Chris DeSousa wirkte wegen seiner Sperre nicht mit. Dafür rückte Klaus Heigl in die Aufstellung. Daubner, Blum und Street standen ebenfalls nicht im Line-Up. München war auf Wiedergutmachung aus, denn die erste Begegnung gestalteten die Wolfsburger siegreich am Oberwiesenfeld. Gerade auswärts agierten die Grizzlys bisher sehr erfolgreich in dieser Spielzeit und hatten vor, diese Stärke auch beim amtierenden deutschen Meister unter Beweis zu stellen. Während sich München bei den Löwen Frankfurt durchgesetzt hatte, schaffte es die Mannschaft um Headcoach Mike Stewart, bei den heimstarken Straubing Tigers als Sieger vom Eis zu gehen.Die Gäste aus Wolfsburg mussten sich zu Beginn erster gute Angriffe der Gastgeber erwehren, bis Justin Feser in der 5. Spielminute seine Farben in Führung brachte. Die Gäste agierten sehr clever, mussten jedoch exakte zwei Umdrehungen später den Ausgleich hinnehmen durch Maximilian Kastner. Dann wurde es extrem spannend, als die Scheibe scheinbar die Linie hinter Niederberger überschritt. Es musste der intensive Videobeweis angetreten werden: auf dem Eis wurde auf No Goal entschieden, was schließlich auch nicht zu 100% widerlegt werden konnte. Das Wolfsburger Powerplay war gewohnt brandgefährlich, weil es unkompliziert und schnell aufgezogen wurde. Eine erneute zwei auf eins Situation konnte Goalie Mathias Niederberger entschärfen. Strafbanksünder Filip Varejcka scheiterte am aufmerksamen Keeper Dustin Strahlmeier, der kurz vor der Sirene diverse Einschussgelegenheit vereitelte.
Beide Teams auf Augenhöhe, A. Eder trifft endlich wiederEs war bisher ein sehr ausgeglichenes und hochintensives Match mit Playoff Charakter, das zu Beginn des Mittelabschnitts mit einem Powerplay für die Grizzlys startete, welches jedoch wirkungslos verpuffte. Wolfsburg setzte immer wieder Nadelstiche und erspielte sich Top Chancen. Wolfsburg zog bislang noch keine einzige Strafe und konnte sich stets auf seinen Goalie verlassen, der dann sein ganzes akrobatisches Können auspacken musste, um eine krumme Bogenlampe des Pucks aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Bei der ersten numerischen Überlegenheit belohnte sich der Gastgeber in der 34. Spielminute durch Andy Eder dank eines genialen Zuspiels von Yasin Ehliz mit der erstmaligen Führung. Dieser Vorsprung war aufgrund der zuvor aufs Eis gezauberten Überlegenheit nicht unverdient. München befand sich kurze Zeit später erneut im Powerplay, in dem Andy Eder einen guten Abschluss verzeichnete. Andy Miele durfte gleich zwei Mal hintereinander in die Kühlbox, durchaus ein Kuriosum.
Dustin Strahlmeier stand gleich zu Beginn des dritten Drittels im Fokus. Für Spannung war definitiv gesorgt bei diesem hauchdünnen Vorsprung. Nun waren die Gäste mal wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis. Beide Mannschaften schenkten sich weiterhin nichts, es war ein Spiel auf des Messers Schneide. Es fehlten zwar die ganz großen Highlights bzw. die hochkarätigen Chancen, doch es war eine Begegnung auf hohem schlittschuhläuferischem Niveau. Die Grizzlys brachten sich durch die vielen Strafen selbst in Bedrängnis, verteidigten aber leidenschaftlich. Zwei Minuten vor der regulären Spielzeit brachten Headcoach Mike Stewart den sechsten Feldspieler. Alle Bemühungen brachten letztlich nichts mehr Zählbares ein für die Gäste.
Die Hausherren verbuchten damit den vierten Sieg in Folge und überholten die Wolfsburger in der Tabelle. Die Grizzlys hatten nun drei Heimspiele vor sich und beendeten ihre Bayerntour. Stimmen: Kastner: „Ich bin froh, dass er reinging. Unsere Reihe ist hart unterwegs, wir sind gradlinig und halten es einfach. Wir wollen vor dem Tor besser aufräumen und die Schüsse blocken.”Ruckdaschel: “Es war spannend, emotional. Es war gar nicht so knapp, nur München hat die Chancen besser genutzt. Wir dürfen uns nicht so fallen lassen nach dem zweiten Gegentreffer. Ich mache meine Sache ganz ok, aber es ist sicher noch Luft nach oben.”
Red Bulls München – Grizzlys Wolfsburg 2:1 (1:1;1:0;0:0)
Tore: 0:1 |05.| Justin Feser (Wilkie, Martinovic) 1:1 |07.| Maximilian Kastner (Hager, McKiernan) 2:1 |34.|Andy Eder (Ehliz, Bittner) Zuschauer: 5069