Befreiungsschlag für ERC Ingolstadt

1.November 2023DEL

In der Ingolstädter Saturn-Arena empfingen die heimischen Panther die Grizzlys Wolfsburg. Der ERC Ingolstadt benötigte dringend Punkte, um den Anschluss an die Playoff-Ränge zu wahren. Zuletzt gab es drei Pleiten in Folge und man wollte zur gewohnten Heimstärke zurückfinden. Die Grizzlys feierten gegen Iserlohn ein Schützenfest und wollten wieder unter die Top drei der Tabelle. Wolfsburg entschied die erste Begegnung in Ingolstadt klar für sich. Mit Pietta hatten die Gastgeber den besten Akteur bei der Bully Quote in der Liga in ihren Reihen.

Stachowiak netzt ein

Headcoach Mark French war gezwungen, seine Reihen erneut durchzumischen wegen der Ausfälle, die zu beklagen waren: Bailey und St. Denis fehlten. Der ERC Ingolstadt wollte unbedingt die für ihre Verhältnisse viel zu lange Durststrecke unbedingt beenden. Die Hausherren starteten rasant und hatten gute Chancen, doch Goalie Dustin Strahlmeier agierte gewohnt souverän. Kurz nach dem Powerbreak war es dann aber doch passiert, als Ingolstadt einen perfekten Konter einleitete, den schließlich Wojtek Stachowiak gekonnt veredelte.

Der Torschütze punktete bereits im vierten Spiel in Serie und erzielte sein drittes Saisontor. Von der Strafbank sollten die Ingolstädter fernbleiben, denn gleich zwei Übeltäter fanden sich direkt hintereinander in der Kühlbox ein. Wolfsburgs White scheiterte danach an Keeper Michael Garteig.

Mieles früher Ausgleich, Hüttls Solo erfolgreich

Die Begegnung dieser beiden Teams fand auf Augenhöhe bisher statt und versprach weiter spannend zu bleiben. Die Grizzlys Wolfsburg starteten hellwach in den Mittelabschnitt und nach nur 17 Sekunden entwischte Andy Miele seinen Gegenspielern und münzte den frühen Konter zum schnellen Ausgleich um. Die Hausherren waren nicht geschockt, sondern übten sofort wieder enormen Druck aus, was in der 25. Spielminute mit der erneuten Führung belohnt wurde: Leon Hüttls Geniestreich war sehenswert.

Die Grizzlys Wolfsburg konnten auch ihr drittes Powerplay nicht nutzen und Ingolstadt erwies sich in der Defensive kaum überwindbar. Nichtsdestotrotz musste wieder ein Panther auf die Strafbank, doch das Penalty Killing auf Seiten der Gastgeber war bisher extrem wirkungsvoll. Wolfsburg kam nun in den Genuss ihres fünften Überzahlspiels, was erneut nicht in Zählbares umgewandelt werden konnte trotz gehörigem Druck der Gäste.

Simpson fälscht optimal ab, Krauss eiskalt, Bertrand erfolgreich

Die Grizzlys Wolfsburg begannen das letzte Drittel mit verbliebenen 49 Sekunden in Überzahl und gelangten schnell wieder in die Formation, doch die Hausherren hielten sich weiterhin schadlos. Kurz danach fälschte Wayne Simpson den Puck unhaltbar mit seinem aus Sicht der Schiedsrichter nicht zu hohen Schläger für Dustin Strahlmeier zum dritten Ingolstädter Treffer ab. Ingolstadt blieb weiter offensiv und aggressiv, um die Gäste nicht besser ins Spiel kommen zu lassen. Was konnte Wolfsburg noch entgegensetzen, das sich einer starken Drangphase der Gastgeber gegenübersahen?

Die Reihe mit Stachowiak, Höfflin und Bertrand zauberte auf dem Eis. Phillipp Krauss krönte seine tolle Leistung mit seinem dritten Saisontreffer in der 49. Spielminute. War dies schon die Vorentscheidung? Erstmals hatte dann Ingolstadt sein erstes komplettes Powerplay, doch die Grizzlys kassierten kein weiteres Gegentor, mussten aber kurze Zeit später schon wieder in Unterzahl ran. Auf diese Weise spielte die Zeit zugunsten des ERC Ingolstadt, der nicht unbedingt treffen musste, sondern geschickter weise die Uhr runterlaufen konnte. Nichtsdestotrotz waren die Panther doch noch erfolgreich im Powerplay und optimierten ihre bisher schwache Quote. Charles Bertrand netzte mit gütiger Mithilfe der Wolfsburger ein.

Der ERC Ingolstadt ließ nicht locker und zwang Strahlmeier zu weiteren Glanzparaden. Charles Bertrand feierte ein drei Punkte Spiel und die Niederlagenserie der Audi Städter hatte ein Ende. Das Motto von Headcoach Mark French mit dem Schlussabschnitt als „Champion Finish“ hatte sich heute bewahrheitet. Wolfsburg haderte mit seiner schlechten Powerplayverwertung.

Stimmen zum Schluss:

Möser: „Die Transition bei Ingolstadt war sehr gut, sie haben defensiv nicht viel zugelassen. Wir hatten wenig Möglichkeiten, was Kreatives zu generieren. Unser Powerplay war ein Thema, das müssen wir uns auf jeden Fall anschauen, was wir besser machen können.”

Hüttl: “Heute haben wir endlich über 60 Minuten ein starkes Spiel gezeigt. Aber wir haben zu viele Strafen kassiert, das könnte ein Spiel kosten. Ich bin echt stolz, es fühlt sich gut an, endlich mal 3 Punkte zu holen. Wir haben viele Schüsse geblockt, hier waren wir heute gut. Garteig hat (fast) alles sauber gehalten.”

ERC Ingolstadt – Grizzlys Wolfsburg 5:1 (1:0|1:1|3:0)

Tore:
1:0 |10.| Wojtek Stachowiak (Bertrand)
1:1 |21.| Andy Miele (White, Ramage)
2:1 |25.| Leon Hüttl (Bertrand, Höfflin)
3:1 |42.| Wayne Simpson (Krauss)
4:1 |49.| Phillipp Krauss
5:1 |54.| Charles Bertrand (Edwards, Stachowiak) PP1

Zuschauer:
4.003

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Citypress

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