Befreiungsschlag der Iserlohn Roosters gegen Mannheim
Nachdem die Adler, die weiterhin auf Macinnis, Loibl und Szwarz verzichten mussten, beim Vorletzten in Düsseldorf unter die Räder kamen, wollten sie Wiedergutmachung beim Schlusslicht aus Iserlohn betreiben. Die Sauerländer, bei denen nach der Freistellung von Greg Poss wieder der bisheriger Co-Trainer, Pierre Beaulieu, an der Bande stand, wollten nach dem überraschenden Heimsieg gegen den Spitzenreiter aus Straubing ihrerseits nachlegen um den Kontakt zum “rettenden Ufer” nicht abreißen zu lassen. Das sollte eindrucksvoll gelingen. Nachdem Mannheim über weite Strecken nicht das schlechtere Team waren, wurden sie von der Sauerländern erst niedergekämpft und am Ende verdient mit 7:4 geschlagen.
Mannheim war von Beginn an packsicher und startete die ersten Angriffswellen, die Roosters hielten ihrerseits mit viel Herz und Kampfgeist dagegen. In der zweiten Spielminute konnte Hunter Shinkaruk zum 1:0 treffen, aus der Distanz zog er den Puck gekonnt und sehenswert über die Stockhand von Brückmann ins Netz. Daraufhin intensivierten die Pfälzer ihre Bemühungen und scheiterten durch Hey und Plachta knapp gegen den hervorragenden Andreas Jenike im Tor der Iserlohner. Der Druck wurde immer größer, es spielte nur noch Mannheim, Zählbares sprang dabei allerdings nicht heraus.
Auf der Gegenseite waren die Roosters durch eigene Konter immer wieder gefährlich, in der 09./10. Minute scheiterten erst Cornel und dann Sebök gegen Brückmann. Die Roosters kämpften sich zurück ins Spiel, es wurde wieder ausgeglichener und in der 15. Minute stand es auf einmal 2:0. So richtig hatte in der Balver Zinn Arena wohl niemand mitbekommen, wie die Scheibe über die Linie geraten ist, Ziegler war es egal- nachdem Schiemenz nachsetzte und den Puck vors Tor bringen konnte, stocherte ihn die Iserlohner Nummer 52 über die Linie. Ein Treffer aus dem Nichts. Zwei Minuten später gab es die große Möglichkeit für Mannheim auf den Anschluss, allerdings schloss Gaudet, sträflich alleingelassen, viel zu überhastet ab und Jenike war zur Stelle. Mit 2:0 ging es in die Pause.
Wenige Sekunden nach Wiederbeginn verkürzte Mannheim durch Eisenmenger auf 2:1, der Mannheimer war direkt mit dem ersten Schuss aufs Tor erfolgreich. Die Freude des Mannheimer Anhangs währte nicht lange- nachdem die Quadratestädter die Scheibe im Angriff verloren, starteten die Roosters einen überfallartigen Konter an dessen Ende Florian Elias zum umjubelten 3:1 treffen konnte. Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches und interessantes Eishockeyspiel, beide Teams kamen nun zu ihren Aktionen. Eine davon nutze Plachta zum erneuten Anschluss: 3:2. Sebök musste im direkten Anschluss daran auf der Strafbank Platz nehmen, das Spiel drohte zu kippen. Diese Phase überstanden die Roosters noch unbeschadet in der 36. Minute war es dann jedoch soweit.
Nach einem Fehlpass im Spielaufbau fing Fey die Scheibe ab, legte rüber auf Plachta, der kurz hinter der blauen Linie abzog und Jenike keine Chance ließ. Doch damit war die Geschichte dieses intensiven Drittels noch nicht auserzählt. Nachdem Bender in Überzahl zur erneuten Führung traf, glich erneut der überragende Matthias Plachta aus. Mit der Schlusssirene hätte Eisenmenger auch noch um ein Haar die erstmalige Gäste-Führung erzielt, Jenike war mit der Fanghand jedoch in der kurzen Ecke zur Stelle. Aufregende 20 Minuten fanden ihr Ende, mit großen Erwartungen auf beiden Seiten ging es in die Schluss-Runde!
Und es ging munter weiter. Mannheim mit einer Strafzeit, Tim Bender, der an diesem Abend seine Torjägerqualitäten für sich entdeckte, konnte dies nutzen und Iserlohn ging mal wieder in Führung: 5:4! Mannheim danach mit wütenden Angriffen, die Sauerländer verteidigten jedoch mit Herz und Verstand, setzten zudem eigene Akzente durch zahlreiche Konter. Mannheim rieb sich mehr und mehr auf, die Kräfte schwanden und Iserlohn machte schlussendlich den Sack zu. Zwei stark ausgespielte Konter schlossen Ex-Adler Taro Jentzsch sowie Mitch Elliott zum 6 und 7:4 ab.
03.10.2023
Iserlohn Roosters – Adler Mannheim 7:4 (2:0, 2:4, 3:0)
Tore
1:0 | 2 [EQ] Hunter Shinkaruk(Ugbekile, Cornel)
2:0 | 15 [EQ] Sven Ziegler (Schiemenz, LeBlanc)
2:1 | 21 [EQ] Maximilian Eisenmenger (Fischbuch)
3:1 | 23 [EQ] Florian Elias (Sebök)
3:2 | 29 [EQ] Matthias Plachta (Murray, Holzer)
3:3 | 36 [EQ] Matthias Plachta (Vey)
4:3 | 38 [PP1] Tim Bender (Schiemenz, Ugbekile)
4:4 | 39 [EQ] Matthias Plachta (Reul, Vey)
5:4 | 55 [PP1] Tim Bender (Schiemenz)
6:4 | 52 [EQ] Taro Tentzsch (Shinkaruk, Cornel)
7:4 | 54 [PP1] Mitch Eliot (Shinkaruk, Boland)
Zuschauer:
3.423
3.423
Bericht von: Patrick Rüberg | Foto: Patrick Rüberg