Nürnberg Ice Tigers finden zum Siegen zurück
Nach der viel zu deutlich ausgefallenen Niederlage vom Freitag in Mannheim wollten die Nürnberg Ice Tigers am Sonntagnachmittag gegen die Grizzlys Wolfsburg in die Erfolgsspur zurückkehren.
Nach einer frühen Bankstrafe gegen die Gäste hatten die Ice Tigers nach etwas mehr als zwei Minuten die große Chance zur Führung. Ludwig Byström spielte von der blauen Linie tief zu Ryan Stoa, der aus der Rundung Charlie Gerard im Slot bediente. Gerard schoss freistehend flach, Dustin Strahlmeier reagierte stark mit dem Schoner (3.). Die Ice Tigers hatten im ersten Drittel mehr vom Spiel, Elis Hede scheiterte in der 8. Minute aus kurzer Distanz gleich zweimal an Strahlmeier. Auch nach dem Powerbreak blieben die Ice Tigers am Drücker, auch gegen Daniel Schmölz (10.) und Jack Dougherty (11.) blieb der Wolfsburger Schlussmann der Sieger. Vor dem Nürnberger Tor wurde es erst in der 15. Minute zum ersten Mal gefährlich, als ein Handgelenkschuss von Björn Krupp von der blauen Linie abgefälscht wurde und nur Zentimeter am Tor vorbei rutschte. Bei Nürnberger Unterzahl hatte Cole Maier die nächste Riesenchance für die Ice Tigers mit einem Konter in Unterzahl, beim Abschluss brachte er aber nicht genügend Druck hinter die Scheibe (18.).
Zu Beginn des Mittelabschnitts kam es dann, wie es so oft kommt, wenn man seine Chancen nicht nutzt. John Ramage klaute Dane Fox die Scheibe im Wolfsburger Drittel und spielte sofort weit in den Lauf von Matt White, der alleine vor Leon Hungerecker auftauchte und mit einem Handgelenkschuss auf die Stockhandseite zum 0:1 traf (22.). In der Folge hatten die Grizzlys für ein paar Minuten mehr vom Spiel, Matt White traf nach einem Bully im Nürnberger Drittel aus dem Handgelenk nur die Latte (26.). Als White dann nach einem Beinstellen auf der Strafbank Platz nehmen musste, glichen die Ice Tigers die Partie in Überzahl hochverdient zum 1:1 aus. Jack Dougherty brachte die Scheibe ins Drittel und legte ab zu Danjo Leonhardt, der zwei Verteidiger aussteigen ließ und Strahlmeier mit einem harten Handgelenkschuss aus dem hohen Slot keine Chance ließ (29.).
Die Freude über den Ausgleich währte allerdings nur neun Sekunden. Dann bekam JC Beaudin einen weiten Pass auf der linken Seite, zog zum Bullypunkt und überwand Hungerecker mit einem Handgelenkschuss aufs kurze Eck – 1:2 aus Nürnberger Sicht (29.). In Unterzahl hatte Darren Archibald mit einem Alleingang sogar die Chance aufs dritte Wolfsburger Tor, Hungerecker parierte den Rückhandschuss aber sehenswert mit der Fanghand (30.). Die Ice Tigers überstanden ihrerseits ein Unterzahlspiel schadlos und kamen in der 36. Minute zum 2:2-Ausgleich. Marcus Weber spielte im eigenen Drittel zu Roman Kechter, der direkt in den Lauf von Ryan Stoa weiterleitete. Stoa wiederum brachte die Scheibe ins Wolfsburger Drittel und lupfte sie perfekt in den Lauf von Dane Fox, der Strahlmeier gekonnt ausspielte und zum Ausgleich traf.
In einer temporeichen Partie auf hohem DEL-Niveau waren die Grizzlys zu Beginn des Schlussabschnitts die etwas aktivere Mannschaft, die Ice Tigers hielten aber Stand und sich die Spielanteile zurück. In der 45. Minute blockte Charlie Gerard einen Aufbaupass der Grizzlys vor der Strafbank, Daniel Schmölz schnappte sich die Scheibe in der neutralen Zone, fuhr über die rechte Seite ins Wolfsburger Drittel, wartete, bis Strahlmeier die Sicht verdeckt war, und jagte dann einen Handgelenkschuss zum 3:2 ins lange Eck. Mit der erstmaligen Führung im Rücken spielten die Ice Tigers weiterhin munter nach vorne, gewannen wichtige Zweikämpfe und konnten sich hinten auf einen hervorragenden Leon Hungerecker verlassen. In der 49. Minute parierte er erst gegen den freistehenden Darren Archibald und unmittelbar danach gegen Luis Schinko aus dem hohen Slot. Noch enger wurde es eine gute Minute später, als Janik Möser nach einem Querpass am langen Pfosten direkt abzog und Hungerecker im letzten Moment noch den linken Schoner an die Scheibe brachte. Es war der Höhepunkt eines Torhüterduells auf höchstem Niveau. In der Schlussphase verteidigten die Ice Tigers ihre knappe Führung leidenschaftlich und ließen keine hochkarätigen Chancen mehr zu. Den letzten Versuch von Ryan O’Connor fünf Sekunden vor Schluss von der blauen Linie blockte Danjo Leonhardt unter dem Jubel seiner Mitspieler und der Zuschauer ab, die Ice Tigers gewannen ein herausragendes DEL-Spiel verdient mit 3:2.
Bericht von: PM Nürnberg Ice Tigers | Foto: Birgit Eiblmaier