München stürmt an die Tabellenspitze mit Heimerfolg gegen Iserlohn

6.Okt.2023DEL

In der Olympia Eishalle empfing der amtierende Meister, der EHC Red Bull München die Iserlohn Roosters. Auf dem Papier schien es eine klare Sache zu sein, wer heute Abend als Sieger vom Eis gehen würde. Trevor Parkes kam zuletzt immer besser in Fahrt und die Powerplayquote der Hausherren war mit 32% bisher Ligabestwert.

Während München jüngst mit zwei Siegen aufwarten konnte, mussten die Roosters kürzlich eine empfindliche Heimpleite gegen Berlin hinnehmen. Auswärts dagegen zeigten die Sauerländer bisher gute Leistungen und belohnten sich in Wolfsburg auch mit zwei Punkten. Die letzten direkten Vergleiche konnte bislang immer der aktuelle Champion für sich entscheiden. 

Eisenschmid: „Es ist noch Luft nach oben, wir können uns noch verbessern, was gut ist. Wir wollen oben mitspielen, das ist keine Frage, dafür wollen wir heute ein Statement setzen. Das Powerplay macht richtig Spaß momentan, es war bisher ein game changer für uns. Mit dem Toni S. ist es eine ganz neue Herausforderung. Man kann nicht vergleichen mit Don J., für mich ist es eine ganz neue Mannschaft.“

Bender: Wir haben viel Videoanalyse betrieben, müssen es aus dem Kopf rausbringen und dann geht es wieder bei null los. Wir haben viele neue Gesichter dabei, die den letztjährigen schlechten Saisonstart nicht kennen. Wir schaffen es nicht einen Vorsprung nach Hause zu schaukeln. Wir müssen mehr Punkte sammeln, um das Selbstbewusstsein zu steigern. Die berühmten Kleinigkeiten müssen wir richtig machen, wir haben einiges verändert.“

Iserlohn hält gut dagegen, Krämmer trifft

Beide Teams demonstrierten von Beginn an eine hohe Physis und die Roosters zeigten eine gute Anfangsphase mit guten Möglichkeiten. Ben Street konnte sein Solo nicht in ein Tor ummünzen, weil er verzog. Iserlohn präsentierte sich sehr defensivsicher und machte München das Leben schwer. Die gewohnt schnelle Überbrückung der neutralen Zone gelang den Gastgebern bisher nicht, auch weil Iserlohn im 1-3-1 den Spielaufbau störte und den eigenen Slot gut zumachte. Goalie Kevin Reich bewahrte seine Farben vor einem Rückstand mit tollen Paraden. Nichtsdestotrotz gelang München im Powerplay 23 Sekunden vor der Drittelsirene die Führung in Person von Nico Krämmer.

Proske: „Ja, wir sind besser aus der Kabine rausgekommen, sind näher am Gegner dran und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Haben dann eine dumme Strafe bekommen, die zum Gegentor geführt hat. Wir motivieren uns nun neu und dann haben wir weiterhin unsere Chance.“

Powerplay Münchens klappt erneut

Wie würde Iserlohn den späten Nackenschlag verkraften, obwohl die Mannschaft ein solides Auswärtsmatch ablieferte und viel Selbstbewusstsein tankte nach den zuletzt deftigen Niederlagen?  Iserlohn musste von der Strafbank fernbleiben, denn auch im zweiten Powerplay traf München; der Torschütze war Jonathon Blum in der 24. Spielminute. Schulter und Maske von Kevin Reich verhinderten Schlimmeres. Proske vergab bereits seine zweite dicke Chance. Iserlohn hingegen konnte aus seiner ersten einfachen numerischen Überlegenheit kein Kapital draus schlagen. Jahnke verpasste das Tor, weil er am gegnerischen Schläger scheiterte und Niederberger blieb hellwach, auch wenn er nicht über Maßen beschäftigt war.

Krämmer: „Wir wussten was auf uns zukommt, sie sind gut auf uns eingestellt. Wir können einen Tick schneller spielen, wir sind oft etwas unkonzentriert, das müssen wir abstellen.“

Oswalds Premierentreffer und Eders Empty Net Goal

Iserlohn musst nun mehr investieren und kam auch rasant aus der Kabine, doch auch München hielt den Druck aufrecht und sorgte für viel Unruhe und Verkehr vor Kevin Reich, der stets gefordert war. Gegen den dritten Treffer der Hausherren in Person von Veit Oswaldwar er allerdings machtlos. Es war der erste DEL-Treffer des Youngsters bei den Red Bulls. Nun schien es eine Mission impossible zu werden für die Gäste, die auch zu viele Top Gelegenheiten liegen ließen. Iserlohns Powerplay verpuffte wirkungslos und München war gewohnt brandgefährlich in Unterzahl. Nun galt es aus Sicht von München, den Shutout für Niederberger zu sichern. Andy Eder machte den Deckel drauf mit seinem Empty Netter in der 59. Spielminute.

Die Special Teams machten heute Abend u.a. den Unterschied zugunsten von München, das gegen solide Iserlohner am Ende souverän gewann und zumindest für 24 Stunden neuer Tabellenführer waren.

Stimmen zum Spiel:

Elias: „Im Vergleich zu Berlin war es besser, wir müssen hinten besser die neutrale Zone schützen und vorne besser agieren. Es war kein so guter Tag für die Offensive, Niederberger hat gut gehalten.”

Oswald: “Natürlich freue ich mich und das Tor bleibt in Erinnerung, meistens gehen solche Dinger mal rein. Ich bin glücklich, dass es endlich soweit war. Es war ein solider Auftritt von uns, hinten sind wir gut gestanden, haben nicht viel zugelassen. So muss man auftreten für drei Punkte.”


EHC Red Bull München – Iserlohn Roosters 4:0
(1:0|1:0|2:0)

Tore:
1:0 |20.| Nico Krämmer (Eder, Hager) PP
2:0 |24.| Jonathon Blum (DeSousa) PP1
3:0 |47.| Veit Oswald (Daubner)
4:0 |59.| Andy Eder (Krämmer, Bittner) EN

Zuschauer:
3.347

Bericht von: Herman Grassl | Foto: Citypress

Eishockey-Online Network

Medidaten | Kontakt | Impressum | copyright 2008-2024 eishockey-online