Perspektivteam Deutschland unterliegt trotz Führung der Slowakei

8.Februar 2024DEB

Am 7.2.2024 bestritt das Perspektivteam Deutschland als amtierender Vizeweltmeister ihr erstes von zwei Testspielen gegen die Slowakei. Headcoach Harold Kreis berief ein Perspektivteam, das gespickt war mit jungen Akteuren und einigen bewährten Protagonisten, die schon Länderspielerfahrung gesammelt haben. Kapitän war im ersten Testspiel Tim Wohlgemuth dank seiner meisten internationalen Einsätze. Bis auf Florian Bugl standen alle einberufenen Protagonisten im Line-Up. Von den letzten fünf Begegnungen mit der Slowakei konnte die DEB-Auswahl vier Siege verbuchen. Die letzte Niederlage stammte vom Deutschland-Cup, als man zwar knapp unterlag, doch am Ende doch die Trophäe in die Höhe stemmen konnte. Ein Neuling beim Team vom altbewährten Headcoach Craig Ramsay war Goalie Vladimir Glosar. Insgesamt standen 14 Akteure auf dem Eis, die bereits beim letztjährigen Cup in Landshut mitwirkten.

Neulinge fügen sich gut ein

Die deutsche U25 Mannschaft startete mit Bedacht in diese Partie, die im ausverkauften Winter stadium Zvolen, wo die Fans nahe am Geschehen waren, ausgetragen wurde. Puckbesitz stand bei der deutschen Mannschaft im Fokus, zumal die Slowaken stets dynamisch und pfeilschnell nach vorne stießen. Routinier Fasko-Rudas verbuchte die erste Top-Chance, doch Tobias Ancicka parierte souverän. Das Tandem Blank und Leonhardt kam im zwei auf eins nicht am heimischen Keeper vorbei. Stürmer Alex Blank von der DEG rückte nachträglich ins Aufgebot nach genauso wie Arkadiusz Dziambor, Philipp Preto und Moritz Wirth.  Die Hausherren waren optisch überlegen, doch das Perspektivteam von Harold Kreis, in dem kein Spieler mit dem Jahrgang jünger als 1998 berufen wurde, bewährte sich bislang sehenswert. Jan Nijenhuis hatte kurz vor Drittelende eine gute Möglichkeit in aussichtsreicher Position. In einem temporeichen unterhaltsamen Spiel trennte man sich mit einem torlosen Remis in die erste Pause.

Klare slowakische Dominanz, doch Nijenhuis trifft

Das deutsche Perspektivteam machte seine Sache bisher sehr gut und hielt die slowakischen Stürmer weitgehend fern vom Slot. Nun musste man die erste Strafzeit hinnehmen: Goalie Tobias Ancicka war gleich mal gefordert und hielt seinen Kasten sauber mit tollen Paraden. Kaum komplett agierte das deutsche Team beherzt weiter und erspielte sich gute Gelegenheiten. Die Slowakei erhöhte im Mittelabschnitt die Schlagzahl, doch die Gastgeber kamen bislang nicht am hervorragend aufgelegten DEB-Keeper vorbei. Zweites Powerplay für die Slowakei und auch diese brenzlige Konstellation überstand die Mannschaft von Harold Kreis schadlos, dessen Jungs offensiv noch nicht viel zuwege brachten im zweiten Drittel. Die neutrale Zone wurde von der Slowakei effektiv kontrolliert. Im Gehäuse konnte man sich auf den bärenstarken noch 22-Jahre jungen Tobias Ancicka verlassen, der jede noch so gute Chance der Hausherren zunichtemachte und die slowakischen Protagonisten schier verzweifeln ließ. Vier Minuten vor der Sirene konnte sich das DEB-Team erstmals länger in der Zone der Hausherren festsetzen und verzeichnete dabei sehr gute Gelegenheiten. Dann rettete der Pfosten für den Gast und die deutsche Mannschaft schwamm bedenklich, doch wie aus dem Nichts markierte Jan Nijenhuis im Gegenzug in der 39. Spielminute die mehr als glückliche Führung für die DEB-Auswahl. Es war in seinem ersten Länderspiel der erste Treffer für den bei Ingolstadt unter Vertrag stehenden Youngster.

Nijenhuis mit Doppelpack, Slowakei mit furiosem Schlussakkord

Den Schlussabschnitt begann Deutschland beseelt von der späten Führung furios und wollte diesen Schwung mitnehmen. Die Slowakei antwortete mit wütenden Angriffen, um den schnellen Ausgleich herzustellen. Die U25 Mannschaft von Harold Kreis präsentierte sich anfangs weitaus aggressiver und zielstrebiger. Keeper Ancicka ließ weiterhin keinen Rebound zu und auf der Gegenseite bestrafte Jan Nijenhuis mit seinem Doppelpack in der 45. Spielminute die slowakische Lässigkeit in der eigenen Zone. Dieser Spielstand stellte den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Doch nur 48 Sekunden später stellte die Slowakei durch einen Fernschuss den Anschluss schnell her. Torschütze war Patrik Hrehorcak. Ihr erstes Powerplay konnte die deutsche Mannschaft nicht nutzen und dann war in der 50. Spielminute auch der nächste Distanzschuss der Hausherren im Netz in Person von Adam Lukosik. Es sollten noch turbulente Schlussminuten werden, denn die Zuschauer peitschten ihr Team nun nach vorne. Dann wurde die Halle zum Tollhaus, als Andrej Kukuca sogar erstmals in der 53. Spielminute seine Farben in Führung brachte. Nun belohnten sich die Hausherren für den hohen Aufwand, den sie so lange schon betrieben. Auch das zweite Powerplay brachte nichts Zählbares für die DEB-Auswahl und die Zeit lief unaufhörlich davon. Fasko-Rudas hätte alles klar machen können für die wie gefesselt aufspielenden Gastgeber. Zwei Minuten vor der Schlusssirene ging Ancicka vom Eis, doch es folgte der Empty Netter durch Matej Kaslik. Und es kam noch schlimmer, denn nur fünf Sekunden vom Bully weg netzte Josef Balaz zum fünften Treffer hintereinander im Schlussabschnitt ein.

Letztlich sicherte sich die Slowakei in einem grandiosen letzten Drittel dank fünf Tore einen deutlichen Sieg gegen die U25 Perspektivmannschaft aus Deutschland. Die Slowakei holte alles nach, was sie im Mittelabschnitt an Chancen liegenließ. Es gab dann noch laut Vereinbarung ein Penalty Schießen mit jeweils fünf Schützen zum krönenden Abschluss, was aber nicht mehr in die Wertung einfloss. Diesen Shootout entschied die Slowakei auch für sich.

Als bester Spieler wurde im DEB-Team folgerichtig Jan Nijenhuis geehrt, bei der Slowakei ihr Goalie Vladimir Glosar ausgezeichnet.

Slowakei -Deutschland 5:2 (0:0|0:1|5:1)

Tore:

0:1 |39.| Jan Nijenhuis (Mik)
0:2 |45.| Jan Nijenhuis (Brunnhuber)
1:2 |46.| Patrik Hrehorcak
2:2 |50.| Adam Lukosik (Dzugan, Ivan)
3:2 |55.| Andrej Kukuca
4:2 |59.| Matej Kaslik EN
5:2 |59.| Josef Balaz

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: 

Eishockey-Online Network

Medidaten | Kontakt | Impressum | copyright 2008-2024 eishockey-online