Deutschland Cup 2023: DEB-Team mit Arbeitssieg gegen starke Österreicher – Dänemark kämpft sich ins Turnier zurück
Im Abendspiel in der FANATEC Arena kam es zum Nachbarduell zwischen Deutschland und Österreich. Unterschiedlicher konnten die Vorzeichen für diese Begegnung nicht sein: während die Gastgeber sich zum Auftakt gegen hartnäckige Dänen schließlich souverän durchgesetzt hatten, musste die Alpenrepublik gegen starke Slowaken eine herbe Klatsche einstecken. Team Österreich konnte für diesen Cup nur eine zweite Garnitur aufbieten und war gegen die Slowakei folgerichtig zu keiner Zeit im Match in der Lage, richtig Paroli zu bieten. Für die deutsche Mannschaft gab der gebürtige Landshuter Tobias Rieder sein Gastspiel gegen Dänemark. Ins Tor beorderte Headcoach Harold Kreis dieses Mal Leon Hungerecker.
Vor dem offiziellen Puck Einwurf gab es eine wertschätzende Ehrung für Ernst Höfner, einem der legendären Bronze Medaillen Helden aus Innsbruck anno 1976. 2007 gründete Höfner die Initiative „WM 2010 – Chance für das Deutsche Eishockey“, die die Verbesserung der Nachwuchsarbeit in Deutschland zum Ziel hatte.
Baumgartner trifft ins österreichische Glück
Das deutsche Team begann rasant, musste sich dann aber in Unterzahl einem soliden Passspiel der Gäste erwehren. Im österreichischen Powerplay sprang ein Pfostenknaller als erstes Highlight heraus. Österreich präsentierte sich wie verwandelt im Vergleich zu ihrer herben Pleite gegen die Slowakei. Die Gäste waren fokussiert und ließen einen strukturierten Spielaufbau der Hausherren meistens nicht zu. Im Tor gab Florian Vorauer eine gute Figur ab. In der 10. Spielminute ging Österreich durch einen perfekten Schuss von Benjamin Baumgartner nicht unverdient in Führung. Beim deutschen Team war noch viel Luft nach oben und die Abstimmung war noch fehlerbehaftet. Den Derbycharakter merkte man deutlich auf dem Eis, es ging physisch hoch her und man schenkte sich keinen Millimeter auf dem Eis.
Michaelis hält Deutschland im Spiel
Im zweiten Drittel passierte lange Zeit nicht viel, beide Teams neutralisierten sich weitgehend. Österreich agierte weiterhin sehr effektiv, störte den deutschen Aufbau wirkungslos und Benjamin Baumgartner netzte in der 28. Spielminute zum zweiten Mal für die Gäste ein. Wo blieb die Antwort des DEB-Teams, das sich weiter sehr schwer tat gegen eine kompakte vielbeinige Abwehr der Österreicher. Dank Yasin Ehliz perfekten Zuspiels konnte Marc Michaelis im Slot in der 32. Spielminute unhaltbar verwerten. Dieser Treffer war überfällig, erspielte sich der Gastgeber mittlerweile ein Übergewicht in der Partie. Deutschland musste sich auch von der Strafbank fernhalten, es wurde zu oft in der Kühlbox verbracht.
Furioses Schlussdrittel mit vielen Toren
Im Schlussabschnitt war für Spannung gesorgt wegen des knappen Rückstands. Das erste Powerplay für das DEB-Team verlief noch holprig, doch dann gab es einen Doppelschlag für die Gastgeber: in der 44. Spielminute glich Marc Michaelis mit seinem zweiten Treffer des Abends aus und nur 43 Sekunden später ging die deutsche Mannschaft in Person von Filip Varejcka zum ersten Mal in Führung. Binnen kurzer Zeit das Spiel gedreht, Chapeau! Es blieb Kapitän Yasin Ehliz vorbehalten, diese Führung auszubauen dank seines Energieeinsatzes in der 47. Spielminute.
Österreich blieb unbeeindruckt und verkürzte im eigenen Powerplay in der 53. Spielminute durch Benjamin Baumgartner, der damit seinen Hattrick schnürte. Nun wurden die letzten Minuten hoch hochdramatisch, bis Daniel Pfaffengut 3,3 Sekunden vor der Sirene mit seinem Empty Net Goal die Partie endgültige entschied. Schließlich war es ein hart erkämpfter Arbeitssieg der deutschen Mannschaft gegen leidenschaftlich spielende Österreicher. Oberbürgermeister Alexander Putz ehrte selbstredend auf Seiten Österreichs den dreifach Torschützen Benjamin Baumgartner und bei der deutschen Mannschaft Marc Michaelis mit seinem Doppelpack.
Deutschland – Österreich 5:3 (0:1|1:1|4:1)
Tore:
0:1 |10.| Benjamin Baumgartner (Huber)
0:2 |28.| Benjamin Baumgartner (Zwerger, Huber)
1:2 |32.| Marc Michaelis (Ehliz)
2:2 |44.| Marc Michaelis (Schinko, Ehliz)
3:2 |45.| Filip Varejcka (Pfaffengut)
4:2 |47.| Yasin Ehliz
4:3 |53.| Benjamin Baumgartner (Zwerger)
5:3 |60.| Daniel Pfaffengut (Michaelis)
Best Player of the game:
Team Deutschland: # 65 Marc Michaelis
Team Österreich: # 18 Benjamin Baumgartner
Zuschauer:
4.200 (ausverkauft)
Aufstellung:
Deutschland: Hungerecker, Fohrler, Ugbekile, Schinko, Michaelis, Ehliz, Kälble, Zimmermann, Uffing, Eham, Pfaffengut, Daubner, Appendino, Tobias Eder, Brunnhuber, Varejcka, Köhler, Möser, Ehl, Krauß, Eisenmenger Maximilian.
Österreich: Müller, Zündel, Wolf, Feldner, Achermann, Huber, Maier, Unterweger, Zwerger, Baumgartner, Huber, Stapelfeld, Wimmer, Harnisch, Peeters, Rohrer, Kirchschlager, Schnetzer, Rebernig, Maxa, Neubauer.
Slowakei gegen Dänemark – Dänemark kämpfte sich zurück ins Turnier dank eines knappen Erfolges gegen die Slowakei
Für Dänemark ging es im Duell gegen die Slowakei um vieles, wollte man sich noch für den Titelkampf zurückmelden. Gegen Turniergastgeber Deutschland setzte es eine klare Niederlage für die Dänen, wohingegen die Slowaken keine Mühe gegen ein von Krankheitsfällen gebeuteltes Österreich hatten. Die Slowakei war auf dem Papier Favorit gegen die Skandinavier. Bei den bärenstarken Slowaken machten Josef Balaz und Oliver Okuliar mit ihrem Doppelpack auf sich aufmerksam.
Im ersten Drittel erwiesen sich die Dänen als zielstrebiger und konzentrierter. Die Skandinavier starteten auch mit der ersten guten Chance und hielten die Slowaken weitgehend vom Slot fern. Bei der Slowakei hütete Matej Tomek das Gehäuse. Das Spiel war auf keinem hohen Niveau, bis Joachim Blichfeld in der 09. Spielminute seine Farben in Front brachte. Dänemark wusste ob seiner Chance, mit einem Sieg gegen die Slowakei, weiterhin ein Wörtchen um den Turniersieg mitreden zu können. Demensprechend legten sie sich ins Zeug und erhöhten die Führung durch Christian Wejse in der 17. Spielminute. Mit einem zwei Tore Vorsprung ging das Team um Headcoach Mikael Garth in die Kabine.
Der Mittelabschnitt war weitgehend geprägt von vielen Strafzeiten, vor allem auf Seiten Dänemarks. Zu Beginn des zweiten Drittels bestimmte Dänemark das Geschehen auf dem Eis und legte in der 25. Spielminute durch Mikkel Aargaard nach. Erst dank einer zweifachen numerischen Überlegenheit schaffte es die Slowakei, den Anschlusstreffer zu markieren. Torschütze war Lukas Cingel in der 33. Spielminute. Danach drängte das Team um Headcoach Craig Ramsay mächtig, konnte jedoch nicht mehr nachlegen und hatte kurz vor der Drittelsirene großes Glück, nicht den vierten Gegentreffer einzufangen.
Im Schlussabschnitt kontrollierten die Dänen die Partie über weite Strecken und bauten ihren Vorsprung folgerichtig in der 44. Spielminute durch Anders Koch aus. Fast postwendend verkürzte die Slowakei erneut, den Treffer erzielte Oliver Okuliar in der 45. Spielminute. Dann gab es eine Strafzeitenflut, welche die Dänen arg in Bedrängnis brachte in der Schlusssequenz. Teilweise agierten die Slowaken mit sechs Feldspielern gegen drei tapfere Dänen und in der 58. Spielminute markierte Milos Roman den dritten Treffer für seine Farben. Nun wurde es noch mal hochdramatisch in dieser Begegnung, die eigentlich schon längst entschieden schien. Dänemark brachte den knappen Sieg leidenschaftlich über die Zeit und freute sich über die ersten drei Punkte im Turnier.
Die Ehrung des besten Spielers nahm die Landshuter Sportbeauftragte Fr. Högl vor: für die Slowakei bekam Lukas Cingel das Präsent überbracht, während bei den Dänen Goalie Mathias Seldrup die Auszeichnung gerne entgegennahm.
Slowakei – Dänemark 3:4 (0:2|1:1|2:1)
Tore:
0:1 |09.| Joachim Blichfeld (Molgaard)
0:2 |17.| Christian Wejse (Scheel)
0:3 |25.| Mikkel Aargaard (Molgaard, Blichfeld) PP1
1:3 |33.| Lukas Cingel (Fasko-Rudas, Ceresnak) PP
1:4 |44.| Anders Koch (From, Lauridsen)
2:4 |45.| Oliver Okuliar (Hrehorcak, Ceresnak)
3:4 |58.| Roman (Balaz, Ceresnak)
Best Player of the game:
Team Slowakei: # 6 Lukas Cingel
Team Dänemark: # 32 Mathias Seldrup (GC)
Zuschauer:
1.500
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Quelle DEB / City-Press GmbH