EHC Königsbrunn auf dem Weg zum Bayernligameister
Mit 2:1 erkämpft sich der EHC Königsbrunn auch das zweite Finalspiel gegen die “Miners” des TSV Peißenberg. Dabei erwischte der EHC zunächst einen Fehlstart und wäre im ersten Drittel fast ins offene Messer gelaufen, ehe sich die Mannschaft wieder fing.
Beide Kontrahenten konnten mit gut gefülltem Kader antreten, beim EHC durfte dieses Mal auch der Langzeitverletzte Tim Bullnheimer wieder mit im Aufgebot stehen und zumindest einige Minuten Eiszeit sammeln. Im Tor der Brunnenstädter stand von Beginn an Stefan Vajs, als Backup saß David Blaschta auf der Bank.
Die Miners hatten ihre Konsequenzen aus Spiel eins gezogen und im Sturm umgestellt. Statt Vogl, Pastachak und Murphy in eine Reihe zu stellen, teilte der Coach sie nun auf. Mit Erfolg, denn der TSV legte stark los und kam in der zweiten Spielminute gleich zum Führungstreffer. Bei dem Schuss von Lynnden Pastachak war Königsbrunns Goalie Stefan Vajs die Sicht verdeckt. Der EHC war noch im Tiefschlaf, denn die Gäste kamen zu insgesamt drei hochkarätigen Chancen und liefen teilweise mit drei Stürmern auf nur einen Gegenspielern auf. Doch die Miners verpassten es, frühzeitig für ein Statement zu sorgen.
Erst in der sechsten Spielminute kam der EHC zu einer guten Möglichkeit, nur eine Minute später fiel dann sogar der Ausgleich. Bei einem schnellen Gegenstoß tankte sich Lukas Fettinger nach klugem Anspiel von Peter Brückner ab der Mittellinie durch und überwand dann Gästegoalie Korbinian Sertl bei seinem Abschluss. Beide Mannschaften lieferten sich einen intensiven Fight auf Augenhöhe. In der 14. Spielminute hatte der EHC nochmal eine gute Möglichkeit auf einen weiteren Treffer, doch der Schlussmann der Miners zeigte wie auch sein Gegenüber Stefan Vajs wieder eine starke Leistung. Beim ersten Überzahlspiel der Königsbrunner hätte der EHC fast einen Treffer kassiert, doch die Miners verpassten es erneut in Führung zu gehen. Bis zur ersten Pause fielen aber keine Tore mehr.
Im Mitteldrittel war der EHC deutlich konzentrierter. Toms Prokopovics hatte in der 23. Spielminute eine gute Möglichkeit, blieb aber torlos. Peißenberg präsentierte sich weiterhin als galliger und hochmotivierter Gegner und war deutlich agiler als in Spiel eins. Die Partie nahm an körperlicher Intensität zu, doch die Schiedsrichter hatten die Begegnung jederzeit unter Kontrolle und griffen kaum in den Spielfluss ein. In der 27. Spielminute sahen viele Königsbrunner Fans den Puck schon im Peißenberger Tor, doch Scheibe traf nur den Pfosten und der Treffer wurde zurecht nicht gegeben.
Während dieser Spielszene musste Mika Reuter nach einem Check verletzt vom Eis fahren und fiel zunächst aus. In der 32. Spielminute hatten Fettinger und Brückner die Führung auf der Kelle, blieben aber ohne Torerfolg. Die nächste gute Möglichkeit hatte dann Marco Sternheimer in der 38. Spielminute, scheiterte aber zunächst. Nur zwanzig Sekunden später traf er dann doch noch zum 2:1 für Königsbrunn. Sträflich freistehend vor dem gegnerischen Tor zog Sternheimer einfach mal ab und brachte seine Mannschaft in Führung. Die Gäste antworteten mit wütenden Angriffen, doch Zählbares kam bis zur letzten Pause nicht heraus.
Nach den Pausentee startete der EHC sehr gut ins Drittel, mit der Führung im Rücken konzentrierte sich Königsbrunn aber immer mehr auf eine gesicherte Defensive. Die Brunnenstädter verwalteten das Ergebnis und ließen kaum Chancen zu. In der 48. Spielminute und in Unterzahl hatte Marco Sternheimer dann bei einem Alleingang die Möglichkeit zum 3:1, doch Goalie Korbinian Sertl war auf der Hut und entschärfte die Situation. Den Gästen lief die Zeit davon, doch der EHC spielte clever und verteidigte gut. Kurz vor Spielende zogen die Miners dann den Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers, ein Treffer wollte dem TSV aber bis zum Abpfiff nicht mehr gelingen.
Königsbrunn gewinnt am Ende verdient und holt sich den zweiten Sieg in der Serie Best-of Five gegen aufopferungsvoll kämpfende und spielstarke Miners aus Peißenberg. Schon am Donnerstag kann Königsbrunn auswärts erneut die bayerische Meisterschaft gewinnen, Voraussetzung dazu ist ein weiterer Erfolg. EHC-Coach Bobby Linke ist froh über den Sieg, warnt aber vor zu viel Euphorie: „Heute war ein sehr harter Kampf von beiden Mannschaft vor einer unfassbar tollen Kulisse. Spielerisch war es sicher kein Leckerbissen, aber beide Teams haben Play-off Charakter gezeigt und viele Zweikämpfe geführt. Im ersten Drittel waren wir viel zu offen und haben Peißenberg sehr leichte Konter gegeben, die zum Glück keine Konsequenzen für uns hatten. Im zweiten Drittel waren wir besser organisiert und haben uns wieder auf unsere Aufgaben konzentriert. Natürlich gab es viele Nicklichkeiten auf beiden Seiten, aber das gehört in den Play-offs dazu.
Durch unsere konsequente Defensivarbeit konnten wir das Spiel heute ähnlich wie am Freitag ziehen und sind sehr glücklich mit der jetzigen Ausgangslage. Die Serie ist aber längst nicht entschieden, denn die Miners haben gezeigt, dass sie keinen Zentimeter abschenken werden. Spiel drei wird ein heißer Ritt im Peißenberger Hexenkessel, aber wir werden vorbereitet sein. Ich wünsche mir, dass alle Königsbrunner, denen Eishockey am Herzen liegt, mit auf das Auswärtsspiel fahren und uns dort wieder lautstark unterstützen.“
Tore: 0:1 Pastachak (Ondörtoglu, Hörndl) (2.), 1:1 Fettinger (Brückner, Tausend) (7.), 2:1 Sternheimer (Fettinger, Prokopovics) (38.)
Bericht von: Horst Plate | Foto: diz-pix.de